22.09.2022

Zwei Rennen bis zum nächsten Schritt

Sirin Städler und Micha Alder starten an den kommenden zwei Samstagen zum letzten Mal in der Altersklasse U17. In der nächsten Saison warten auf die Mountainbikerin und den Mountainbiker vom VC Altstätten internationale Herausforderungen.

Von Yves Solenthaler
aktualisiert am 02.11.2022
Während die Weltcupsaison seit drei Wochen beendet ist, stehen im nationalen Rennkalender dieses Jahres noch zwei wichtige Anlässe: Die Finals der Rennserien ÖKK Bike Cup (am 24./25. September in Huttwil BE) und Proffix Swiss Bike Cup (1./2. Oktober in Gstaad).Für die bald 16-jährige Hinterforsterin Sirin Städler und den 16-jährigen Altstätter Micha Alder sind es die letzten Wettkämpfe in der U17-Kategorie. Alder strebt seinen zweiten nationalen Rennsieg der Saison an, Schweizer Meisterin Sirin Städler fährt in beiden Rennserien um den Gesamtsieg.Sirin Städler steht vor zwei Duellen mit TeamkolleginSirin Städler ist vor dieser Saison zur grossen Schweizer Equipe Thömus gewechselt, die vom früheren Profi Ralph Näf geleitet wird. Das verlieh ihr einen Schub: Sie gewann gleich die ersten Rennen und wurde in Leysin erstmals Schweizer Meisterin ihrer Altersklasse. Im Swiss Cup stehen für sie drei Siege zu Buche. Im letzten Rennen in Basel musste sich Städler aber von Defekten geplagt mit dem zwölften Rang begnügen. Deshalb schloss Teamkollegin Lara Liehner so nahe auf, dass sie mit einem Sieg im letzten Rennen vom 1. Oktober in Gstaad den Spiess noch umdrehen kann.Ebenso spannend ist es in der in diesem Jahr erstmals durchgeführten Bike Revolution, in der die Finals in Huttwil morgen Samstag, 24. September, über die Bühne gehen: Sirin Städler siegte am Monte Tamaro und wurde Dritte in Chur, bei Lara Liehner ist’s genau umgekehrt. Wer von den beiden im letzten Rennen weiter vorne ist, gewinnt die Gesamtwertung.Sirin Städler hat im Sommer die KV-Lehre bei Ostschweiz Druck in Wittenbach, für dessen Team sie früher gefahren ist, begonnen. Sie bleibt beim Nachwuchsteam Thömus Akros-Young­stars, das ihr die Gelegenheit bietet, regelmässig internationale Startmöglichkeiten wahrzunehmen. Dass sie auch auf europä­ischer Ebene mithalten kann, hat Sirin Städler mit einem Sieg in Marseille im Frühling sowie dem EM-Titel ihrer Altersklasse vor einem Jahr gezeigt. Bei den Juniorinnen U19 stehen regelmässig Rennen der Junior World Series an, die Vorstufe des Weltcups.Micha Alder kann weder an der Bike Revolution noch am Swiss Cup nach dem Gesamtsieg greifen – zu gross ist der Vorsprung des Saisondominators Nicolas Halter aus Herisau, dessen Vater in Berneck aufgewachsen ist. Halter hat fünf Rennen der traditionsreichen Rennserie gewonnen – nur in Lugano, wo er abwesend war, ging der Sieg an Micha Alder.Micha Alder nur einmal neben dem PodestDer Altstätter besticht hingegen durch seine Konstanz: Im Swiss Cup fuhr er mit einer Ausnahme immer aufs Podest, wobei die Ausnahme doppelt schmerzhaft ist: An den Schweizer Meisterschaften in Leysin fuhr Micha Alder auf den vierten Platz.[caption_left: Micha Alder fährt nahezu immer aufs Podest. In den letzten zwei Rennen des Jahres möchte er auch einmal den Saison-Dominator besiegen.]Dabei kämpft Micha Al­der mit ungleichen Spiessen: Er fährt mit einem Hardtail seines Sponsors Gilis Veloladen, einem nur hinten gefederten Bike, gegen Konkurrenten, die von ihren nationalen Teams Fullys, vollgefederte Bikes, zur Verfügung gestellt bekommen. Gerade auf Strecken mit vielen technischen Elementen ist das ein Nachteil; Micha Alder ist gezwungen, genauer zu fahren, was für seine Entwicklung wiederum zu einem Vorteil werden kann. Die Unterstützung während der Rennen müssen bisher die Eltern von Micha Alder besorgen.  Mit den anstehenden in­ternationalen Rennen wird die Teamfrage für Micha Alder drängender: Nur in einer grossen Equipe kann er regelmässig World-Series-Rennen bestreiten. «Ich stehe in Kontakt mit einem möglichen neuen Team», sagt Micha Alder. Es sehe gut aus, dass er engagiert wird, definitiv sei aber noch nichts.Geregelt ist seine unmittelbare berufliche Zukunft: Micha Alder besucht seit einem Jahr die United School of Sports in St. Gallen, wo er eine vierjährige kaufmännische Ausbildung absolviert. Wie Sirin Städler ist auch er bereit für den nächsten grossen Schritt in seiner Mountainbike-Karriere. Im letzten Winter hatte Alder im Radquer Silber an der Schweizer Meisterschaft gewonnen, diese Saison wird er das Crossvelo wohl im Keller stehen lassen: «Ich friere nicht so gern – und die Radquerrennen vor einem Jahr hatten meinen Saisonaufbau gestört.»Kälter als gewohnt, könnte es auch in den zwei letzten Rennen des Jahres werden. Wichtig sind auch diese Herbstrennen, gerade für Sirin Städler. Aber die grossen Ziele der beiden liegen in der Wärme: Wenn’s Frühling wird, beginnt ihr internationales Abenteuer.Hier geht's zur Website der ÖKK Bike RevolutionHier geht's zur Website des Proffix Swiss Bike Cups 

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