Nachdem er zuvor über 30 Kilo abgenommen hatte, versuchte sich Erol Kanik nebenberuflich als selbstständiger Ernährungsberater und Personaltrainer. Zusammen mit seinem Kindheitsfreund Raphael Hardegger begann er, sich für das selbstständige Unternehmertum zu interessieren. Die zwei jungen Buchser gründeten ihr Start-up-Unternehmen «Fahr mit Emil», das die Taxiindustrie auch in der Ostschweiz digital gestalten will.Mithilfe von GPS wird der Standort des Nutzers ermittelt, der dann per App nur noch sein Ziel auswählen muss und schon wird automatisch ein freies Taxi in der Region ausgesucht. Mit diesem Konzept konnte sich das Unternehmen in diesem Jahr bereits in der gesamten Ostschweiz etablieren.(K)ein neues GeschäftsmodellIhr Geschäftsmodell erinnert den einen oder anderen vielleicht an den amerikanischen Mitfahrdienst Uber, der der Taxiindustrie nicht nur in den Vereinigten Staaten Konkurrenz macht. Als die zwei langjährigen Kollegen ihre Idee vor etwa zwei Jahren konkretisierten, war Uber in der Ostschweiz aber noch kein Thema. Die beiden, die gerne viel zusammen Sport treiben, standen immer noch am Anfang ihres Berufsweges und knüpften Kontakte mit der Businesswelt. Die beiden fühlen sich in der Start-up-Welt sichtlich wohl, auch wenn sie bis heute noch in 100-%-Jobs angestellt und dort auch glücklich sind.«Wir wollen schweizweit erfolgreich sein»Sie bestätigen, der Mangel an Digitalisierung im Taxigeschäft habe durchaus geholfen, sich in der ersten, planungsintensiven Phase für die Entwicklung einer Taxiapp zu entscheiden.Die beiden fühlen sich als «Start-upper» manchmal «wie zwei Jungs gegen den Rest der Welt.» Sie sagen, es sei erstaunlich, wie gut sie sich gegen die aus Grossunternehmen bestehende Konkurrenz in der Ostschweiz durchsetzen können. Aktuelle Nutzerzahlen wollen sie allerdings nicht nennen. «Von Anfang an war es unser Ziel, schweizweit erfolgreich zu sein», ergänzt Hardegger.Mehr Möglichkeiten dank InvestorSchon zu Beginn des Vorhabens profitierten die jungen Unternehmer von der Unterstützung des St. Galler Netzwerks Startfeld, das ihnen Dienstleistungen wie zum Beispiel Anwälte oder Coaches zur Seite stellte.Vor Kurzem gelang es Raphael Hardegger und Erol Kanik dann sogar, einen Investor an Bord zu holen. «Unsere Möglichkeiten im Bereich Marketing sind nun viel grösser», sagt Kanik. Die beiden setzen dabei vor allem auf Werbung in den sozialen Medien, den eigenen Aussagen nach immer erfolgreicher. Sie arbeiten laufend an neuen Features für ihre App und erklären, sie hätten fast zu viele Ideen «Unser Ziel ist es, dem Produkt weiter den eigenen Stempel aufzudrücken», sagt Hardegger, auch wenn man dazu nicht gleich das Rad neu erfinden müsse.