30.06.2019

Zwei Gemeinden – ein Bruggefäscht

Rheineck und Gaissau feierten am Samstag das grenzüberschreitende Bruggefäscht. Eine Festivität zum 20-Jahr-Jubiläum der Fussgänger- und Radfahrerbrücke, die die beiden Gemeinden verbindet.

Von Gerhard Huber
aktualisiert am 03.11.2022
Brücken haben eine bewundernswerte Eigenschaft. Sie trennen nicht, sondern sie verbinden. Kontinente mit Kontinenten, wie die Bosporusbrücken in Istanbul, Staaten mit Staaten, Länder mit Ländern und Gemeinden mit Gemeinden. Wie auch in Rheineck, wo eine Strassenbrücke sowie eine Fussgänger- und Radfahrerbrücke die zwischen den Ortschaften Rheineck und Gaissau schon seit langem bestehenden intensiven Beziehungen noch einmal stärken konnten.Schon bei der Eröffnung vor 25 Jahren dabeiDer in Kürze aus dem Amt scheidende Gemeindepräsident Hans Pfäffli erinnerte sich in seiner launigen Festrede: «Ich kann wirklich etwas zu dieser Velo- und Fussgängerbrücke sagen, die jetzt 25 Jahre alt ist. Denn schliesslich war ich damals schon im Amt und beim Eröffnungsfest dabei.»Die eigentliche Geschichte dieser modern gestalteten Holzbrücke begann schon einige Jahre früher, nämlich anlässlich der Eröffnung der neuen Strassenbrücke im Jahre 1995. Während der Bauarbeiten war der kleine Grenzverkehr für Velofahrer und Fussgänger mittels einer provisorischen Brücke aufrechterhalten worden. «Schnell hatte sich gezeigt, dass diese Verbindung sehr geschätzt und liebgewonnen wurde, sodass sich der damalige Vorarlberger Landesrat Hubert Gorbach bei der Strassenbrückeneröffnung für die Beibehaltung einer gesonderten Radwegbrücke ausgesprochen hat. Die Anwesenden haben so stark applaudiert, dass der kantonale Regierungsrat und Bauchef Dr. Walter Kägi fast nicht mehr anders konnte, als ebenfalls Ja zu dieser Brücke zu sagen.» Und vier Jahre später wurde die heutige Holzbrücke eröffnet.Verpflegungszonen auf beiden BrückenseitenDie Brückenfeste der beiden Gemeinden Rheineck und Fussach haben ja schon Tradition und sollen künftig alle drei Jahre stattfinden. Die Bürger beider Dörfer strömten in die zu beiden Seiten des Alten Rheines aufgebauten Verpflegungszonen, die vom grenzüberschreitenden Organisationskomitee konzipiert worden waren. Auf österreichischer Seite ging es eher «traditionell» zu. Die vereinten Blasmusiken und Chöre beider Orte sorgten für bodenständige gemütliche musikalische Unterhaltung. Dazu wurden Zack-Zack und St. Galler Bratwürste mit Büezer-Bier gereicht. Am Schweizer Ende der Brücke war eine Bar mit Strandzone aufgebaut worden. Dort konnte man bei coolem Sound und karibischen Klängen des Duos Beatless eisgekühltes Corona-Bier und andere Drinks in den aufgeheizten Körper schütten. Wie Vizebürgermeister Alois Meier aus Gaissau in seiner Festrede betonte, sind sehr viele verbindende Dinge über die Brücken über den Alten Rhein hinweg entstanden und werden gepflegt. So wie die Veranstaltung des Brückenfestes. «So vor allem die Zusammenarbeit auf Vereinsebene, wie die Singgemeinschaft der Männerchöre von Rheineck und Gaissau, die seit vielen Jahren gemeinsam singen und sowohl hüben wie drüben des Rheins das Publikum erfreuen. Den Rhein in der Mitte des Rheintals zu sehen und nicht als trennendes Element zu leben, wäre für mich eine schöne Vorstellung, obwohl mir bewusst ist, dass dafür noch viel Wasser den Rhein hinunterlaufen wird.»

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