In dieser Zeit bestritt Nina Geissler nur ein Turnier in Florenz, an dem sie aber gedanklich von den Prüfungen belastet war. Befreit von diesem Druck, zeigte sie beim «Comeback» bereits eine passable Leistung: Sie erreichte den Final, in dem sie allerdings der Aargauerin Sophie Lüscher deutlich in zwei Sätzen unterlag.Als Ungesetzte ohne Satzverlust Final erreichtDie silberne Auszeichnung – ihre fünfte Medaille an Schweizer Meisterschaften – verlieh Nina Geissler Selbstvertrauen für das gleich anschliessende internationale Grad-2-Turnier in Oberentfelden AG. Dort kam sie so weit, wie noch nie an einem Juniorinnenturnier der zweithöchsten Wertung. Vier Spiele gewann Geissler ohne Satzverlust: gegen die Schweizer Qualifikantin Emma Penne, Emily Meyer aus Österreich, Elvina Kalieva (USA) und im Halbfinal gegen die Russin Alina Shcherbinina. Gerade in der Vorschlussrunde spielte die Rheineckerin beim 6:4, 6:1 überzeugend.Im Final gegen die an Nr. 2 gesetzte Spanierin Jessica Bouzas Maneiro legte Geissler nach ihrer Darstellung sogar noch eine Schippe drauf: «Der Final war mein bester Match an diesem Turnier.» Dieser reichte nicht zum fünften internationalen Einzel-Turniersieg (bisher je ein Grad-3- und Grad-4-Turnier sowie zwei ITF-Anlässe). Die Spanierin siegte 7:6 (7:4), 1:6, 6:2. «Im ersten Satz habe ich meine Chancen nicht genutzt», sagt Geissler, die bei 6:5 einen Satzball hatte.Dennoch resümierte Geissler nach dem Final: «Für mich ist das ein Mega-Erfolg. Ich hatte in diesem Jahr wegen der Schule weniger Turniere bestritten und bin daher sehr glücklich, dass ich es ins Endspiel geschafft habe.» Bisher standen für sie an einem Turnier dieser Kategorie zwei Halbfinals zu Buche.EM-Teilnahme dank Formanstieg ohne AnlaufDer erfolgreiche Wiedereinstieg hat Geissler die Selektion für die Europameisterschaften eingebracht, die in dieser Woche in Klosters stattfinden. Dort spielt sie sowohl im Einzel als auch im Doppel.Fast ohne Spielpraxis in Form zu kommen, scheint eine Stärke von Nina Geissler zu sein: Im Januar hatte die Rheintalerin an der Schweizer Wintermeisterschaft ihren zweiten nationalen Meistertitel gefeiert, nachdem sie sich eineinhalb Monate zuvor einem operativen Eingriff am rechten Handgelenk unterzogen hatte.