«Ihr seht: Das kleine Dorf Oberegg ist wie eine kleine Stadt», sagte Elias Tobler, der OK-Präsident der Gewerbeausstellung, nachdem er die Vielfalt der ausstellenden Betriebe angerissen hatte. Wie viel Gewerbe es im nicht einmal 2000 Einwohner grossen Bezirk Oberegg gibt, ist in der Tat beeindruckend.52 Unternehmen, vorwiegend handwerklicher Prägung, stellen sich in diesen Tagen allen Neugierigen vor. Das waren nach 18 Uhr, als die Ausstellung für das Publikum öffnete, gleich viele. «Man kennt einander halt», sagte Tobler, das Dorf lebe so Nachhaltigkeit und Sozialverträglichkeit. Dies auch und vor allem, weil der Zusammenhalt gross sei.Der Präsident des Gewerbevereins, Pius Federer, hatte vor Tobler den Reigen der fünf Redner eröffnet. Seine Aussagen gingen in die gleiche Richtung: «Wir müssen als Dorf zusammenstehen, zusammenhalten», sagte er, bevor er das Gewerbe und die auch an der Ausstellung beteiligten Dorfvereine lobte. «Kein einziger Aussteller hat zuerst nach den Kosten und den Mühen gefragt, die eine solche Ausstellung mit sich bringt. Es ist schön, steht der Idealismus über dem Materialismus». Damit meinte er nicht nur die ausstellenden Betriebe, sondern auch die freiwillig mitwirkenden Vereine.Vom Zusammenhalt sprach auch der Innerrhoder Landammann Daniel Fässler. Er beendet seine Tätigkeit in dieser Funktion in 23 Tagen, hatte aber nochmals die Gelegenheit, in Oberegg aufzutreten – zum dritten Mal während seiner Amtszeit. «Ich hoffe, das Gewerbe hat hier nicht nur die Möglichkeit, zu werben, sondern auch die Möglichkeit, seinen grossen Zusammenhalt zu stärken», sagte er.Oberegg sei von Appenzell aus gesehen schon weit weg, er habe aber stets versucht, den Bedürfnissen des Aussenbezirks gerecht zu werden. Und er sei mit der Entwicklung des Dorfs sehr zufrieden: «Ihr Oberegger dürft stolz sein.»Bezirkshauptmann Hannes Bruderer beleuchtete die Konkurrenz: «Wir müssen uns nicht verstecken», sagte er: Obereggs Gewerbeausstellung sei kleiner als die Offa oder die Rhema, «es ist aber ganz sicher nicht weniger Herzblut dabei».Einen Exkurs in die Rahmenbedingungen unternahm Albert Manser, Präsident des Kantonalen Gewerbeverbands. Er sprach von zu viel Bürokratie und dem Arbeitskräftemangel, den viele Unternehmen plagen würden, blickte aber gleichwohl optimistisch in die Zukunft.Die Gewerbeausstellung Oberegg in und neben der Schule geht heute Samstag, 6. April, von 11 bis 21 Uhr weiter, am Sonntag, 7. April, ist sie von 10 bis 17 Uhr geöffnet.