Gert BrudererAn einem Wohltätigkeitskonzert im September ist diese Band nun die Hauptattraktion. Sie heisst The Birthday Girls, setzt sich aber aus fünf Männern zusammen, die vor zwei Jahren von SRF 3 als Best Talent nominiert waren.Der Sänger dieser Band stiess auf einer Angebotsplattform im Internet auf den Roller, den Denise Pratter hier anpries. Als der Musiker das Fahrzeug in Oberriet abholte, kam man ins Gespräch. René Pratter googelte die Band, hörte sich einige Lieder an und sagt, er sei gleich hin und weg gewesen.Die gute Sache, um die es geht, ist eine Fussballschule für Kinder in Ghana. Die Hilfsorganisation heisst gleich wie der von René Pratter im März gegründete Verein: Ghana Angel Soccer Academy. Wie der schon länger bestehende gleichnamige Schwesterverein in Deutschland ermöglicht der Oberrieter Verein Strassenkindern in Ghana, ihr Fussballtalent bestmöglich zu nutzen. Die Aufgabe des Vereins ist aber weit gefasst, indem Schulbildung, medizinische Versorgung und Unterkunft dazugehören.Projektleiter, Trainer, HelfenderRené Pratter, der vor 17 Jahren von Feldkirch nach Oberriet zog und hier mit Frau und Kindern lebt, ist seit sechseinhalb Jahren als Projektleiter bei der Herisauer Firma AR Informatik tätig, die dem Kanton Appenzell Ausserrhoden sowie den ausserrhodischen Gemeinden gehört. Nebenher war er acht Jahre lang vor allem für den Nachwuchs Fussballtrainer, unter anderem in Balzers und bei den A-Junioren in Altstätten, ehe er in Heiden fast zwei Jahre lang die Aktivmannschaft trainierte. Auch kirchliche Freiwilligenarbeit leistet der Fussballfan. Auf die vor sieben Jahren vom Deutschen Maik Mönninghoff gegründete Ghana Angel Soccer Academy stiess René Pratter – natürlich – per Zufall. Via Facebook lernten sich die beiden kennen, heute sind sie gute Freunde, wie Pratter sagt.Auch die Verwandten hat’s gepacktMönninghoff besucht regelmässig das Rheintal, präsidiert den im März in Oberriet gegründeten Verein; Kassier ist René Pratter, Aktuarin seine Mutter Silvia, die vor zehn Jahren ebenfalls von Feldkirch nach Oberriet zog. Das Ghana-Soccer-Projekt hat inzwischen die ganze Familie und viele Verwandte gepackt. Silvia Pratter hat Freundschaftsbänder gemacht, Emily (7 Jahre) und Ayleen (4), die Töchter René Pratters, haben sie vor dem Haus zusammen mit Gspänli verkauft und so 250 Franken eingenommen. Der Vater hat im Pfarreiheim einen Vortrag gehalten und dabei gegen 400 Franken an Spenden sammeln können. Das Wohltätigkeitskonzert vom 22. September, dessen Durchführung spontan beschlossen wurde, wird von mehreren Verwandten mitgetragen, auch hierfür gingen die ersten Spenden schon ein.René und Denise Pratter selbst haben in Ghana seit dreieinhalb Jahren ein Patenkind namens Mubarak, dem sie mit 105 Franken pro Monat die Ausbildung an der Ghana Angel Soccer Academy ermöglichen. Im Oktober wird die ganze Familie Pratter zwei Wochen in Ghana verbringen und in der Academy mithelfen.Ein erster grosser Erfolg sei erzielt worden, indem einer der Academy-Besucher als Goalie in die U-17-Nationalmannschaft von Ghana aufgenommen worden sei, sagt René Pratter. Mit der Idee, junge Menschen aus Ghana nach Möglichkeit auch einen Besuch in Europa zu ermöglichen, sieht der Oberrieter eine schöne Vision verbunden – jene nämlich, dass sie hier ihr Talent zeigen können und zu Hause als Botschafter für ein friedliches Miteinander und eine bessere Zukunft wirken können.René Pratter sagt, die Sache sei ihm eine Herzensangelegenheit. Sein Lebensmotto sei es, zugunsten von anderen einen Beitrag zu leisten.Die Metapher, die er mit einem Lächeln verwendet, beschreibt kurz und bündig, was der Fussballfan für die in Deutschland gegründete Hilfsorganisation mit der Vereinsgründung in der Schweiz getan hat: den Ball ins Rollen gebracht.Hinweis Samstag, 22. September, Mehrzweckhalle Burgwies, Oberriet: Charity-Konzert mit The Birthday Girls; The Good Old Curly Tail (Vorgruppe) und DJ P-Noir. Einlass ab 18.30 Uhr.www.ghana-angel.de