16.02.2020

Zündstoff bei Feuerwehrsitzung

Die Diskussion um eine mögliche Statutenänderung beherrschte die DV des Rheintalischen Feuerwehrverbandes.

Von Gerhard Huber
aktualisiert am 03.11.2022
Die Atmosphäre an der Delegiertenversammlung des Rheintalischen Feuerwehrverbandes, die am Freitag in Kriessern stattgefunden hat, war für den unbeteiligten Beobachter von Anfang zum Zerreissen gespannt. Es herrschte buchstäblich dicke Luft. Der Grund für diese seltsame Stimmung sollte sich in der Diskussion zu den Traktanden «Anträge» und «Statutenrevision» offenbaren.Mit Distanz und Gelassenheit diskutierenZuvor hatte bereits der Oberrieter Gemeinderat Roman Ammann die Anwesenden seitens der Gemeinde begrüsst und darauf hingewiesen, welch lange Zeit der Rheintalische Feuerwehrverband bereits im Dienste der Bevölkerung Bestand hatte. «Es ist besser, anstehende emotionale Themen ausführlich, aber offen, mit Distanz und Gelassenheit zu diskutieren. Miteinander ist besser als nebeneinander. Es wird sinnvoll sein, wenn die örtlichen Feuerwehren auch in Zukunft zusammenhalten.» Im Jahresbericht verwies Verbandspräsident René Stähli auf die 208 im Jahre 2019 erforderlichen Einsätze mit gesamt 4293 Einsatzstunden und die vom Regionalverband in diesem Zeitraum durchgeführten Aus- und Weiterbildungskurse.Die Wahlen erbrachten keine Änderungen im Vorstand, die Finanzen wiesen einen Überschuss auf, die Mitgliederbeiträge für die beteiligten Gemeinden bleiben gleich. Es schien eine der «normalen» Jahreshauptversammlungen zu werden. Bis die grosse Kluft zwischen den im Rheintalischen Feuerwehrverband vertretenen vier Feuerwehren deutlich wurde. Denn unter dem Traktandum «Anträge» referierte Peter Keel, Kommandant der Feuerwehr Altstätten-Eichberg, über eine zusammen mit der Feuerwehr Rebstein-Marbach eingebrachte Petition. Nach dem ab Januar 2021 gültigen neuen Feuerwehrgesetz würden sämtliche Kompetenzen für die Aus- und Weiterbildung der Feuerwehr an den Kanton übergehen.«Für eine Auflösung des Verbands gerüstet sein»Da dies die Kernaufgabe der regionalen Feuerwehrverbände darstelle, sollte man jetzt bereits für eine Auflösung des Verbands gerüstet sein. Deshalb habe man den Antrag gestellt, Satzungen dahingehend zu ändern, dass es für eine Auflösung des Verbandes einen Antrag benötige, der von der Hälfte der Feuerwehren unterstützt und von der Delegiertenversammlung genehmigt werde. Bisher sei für einen solchen Antrag eine Zweidrittelmehrheit nötig, was bei vier Feuerwehren nicht aufgehe.Nach langer und teilweise sehr emotional geführter Diskussion, in der vor allem die Kommandanten Matthias von Rotz von der Feuerwehr Rüthi- Lienz und Hugo Langenegger von der Feuerwehr Oberriet die weitere Notwendigkeit des regionalen Feuerwehrverbandes für die interne Kommunikation betonten und klar gegen eine Auflösung Stellung bezogen, wurde letztlich beschlossen, die beantragte Statutenänderung erst an der nächsten Versammlung zur Abstimmung zu bringen. Bis dahin wird nach einer Gesprächsrunde der Kommandanten eine Evaluierungskommission gebildet, die den Zweck des Rheintalischen Feuerwehrverbandes zu definieren und festzustellen habe.

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