27.08.2020

Zügelt das Wifo in die Olmahallen?

Während das Weltwirtschaftsforum (WEF) auf den Frühsommer 2021 verschoben wurde, prüft Reinhard Frei verschiedene Alternativen.

Von Benjamin Schmid
aktualisiert am 03.11.2022
Benjamin SchmidSeit Mittwoch ist bekannt, dass das 51. Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos nicht wie geplant im Januar durchgeführt werden kann. Wegen der Coronakrise wurde es auf den Frühsommer 2021 verschoben. Ein neues Datum wurde noch nicht fixiert. «Die Verschiebung hat uns nicht überrascht», sagt Reinhard Frei, Tagungsleiter des Rheintaler Wirtschaftsforums, «es war klar, dass unter den aktuellen Bedingungen das WEF nicht 3000 Personen nach Davos einladen kann.» Es werden verschiedene Szenarien geprüftAuch er beobachtet die Situation täglich und beurteilt die Lage ständig neu. Das Umfeld sei nicht ideal, um ein Wirtschaftsforum zu organisieren. Es fehlt die Planungssicherheit. «Wir prüfen verschiedene Szenarien», sagt Reinhard Frei. Diese seien eine räumliche Verschiebung in unmittelbarer Distanz, eine zeitliche Verschiebung in den Frühsommer oder eine Absage. Noch warte man zu, schliesslich seien Anlässe mit weniger als 1000 Personen Stand Heute im Januar erlaubt. Entscheidend sei, was der Bundesrat in den nächsten Wochen bestimme und welche Rahmenbedingungen danach gälten. Aktuell gehe es darum, das Gefahrenpotenzial abzuschätzen und das Risiko einzuschränken. Anhand dieser Daten arbeitet Freis Team passende Schutzmassnahmen aus. Was ist in den Aegeten- Sporthallen möglich? Können die Abstandsregeln eingehalten werden oder braucht es Schutzmasken? Entfällt das Catering, um mit einer Bankettbestuhlung die Distanz zwischen den Gästen zu gewährleisten? Der Aufbau eines grösseren Zeltes werde ebenso diskutiert wie die Reduktion der Teilnehmerzahl. Es stehe aber auch zur Debatte, ob das 27. Rheintaler Wifo statt in Widnau in den Olmahallen in St. Gallen durchgeführt werden soll. Zudem gebe es noch weitere Alternativen in der näheren Umgebung.«Das Coronavirus wird uns auch im Januar noch beschäftigen», sagt der Tagungsleiter, «aber wir Rheintaler haben schon viele Krisen erlebt. Mit unserer Kreativität werden wir neue Wege finden, einen Grossanlass unter Berücksichtigung aller Schutzmassnahmen durchführen zu können.» Man habe bereits die Infrastruktur gemietet, um den Anlass per Streaming zu übertragen und den Gästen die Möglichkeit zu bieten, online teilzunehmen. Menschen wollen wiederzusammenkommenDie Absage des Weltwirtschaftsforums habe keine Auswirkungen aufs Rheintaler Wirtschaftsforum – ausser, dass jetzt das WEF-Datum frei sei. Sonst habe man mit der Wahl des Themas ein glückliches Händchen bewiesen. «Risiko, Verantwortung und Führung» könnte nicht besser mit der aktuellen Lage korrespondieren. Auch die Referentinnen und Referenten scheinen auf Interesse zu stossen, anders kann es sich Reinhard Frei nicht erklären, dass trotz der Unsicherheiten bereits mehr Anmeldungen eingegangen sind als vor einem Jahr. «Die Menschen wollen sich wieder treffen, sich austauschen und einen schönen Anlass feiern», sagt der Widnauer. Die Halle sei bereits reserviert, aber im Gegensatz zum WEF müssen keine Unterkünfte gemietet werden. Mit den Lieferanten und Sponsoren sei man im ständigen Kontakt – noch seien alle verhalten positiv. «Wir freuen uns auf eine spannende und informative Tagung», sagt Reinhard Frei. Die Hoffnung sterbe bekanntlich zuletzt, weshalb man weiterhin guten Mutes sei. Bis spätestens Ende Oktober soll entschieden werden, wie, wo und vor allem wann das 27. Rheintaler Wirtschaftsforum stattfinden wird. Man ist auf fast alle Eventualitäten vorbereitet und die Planung für mögliche Alternativen ist weit fortgeschritten. Ausserdem habe man bis zum Entscheid die Chance, bei anderen Grossveranstaltungen in den Olmahallen oder dem Thurgauer Wirtschaftsforum zu schauen, welche Massnahmen nützlich und sinnvoll sind.

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