13.09.2022

Zu wenig Passagiere, zu hohe Dieselpreise, zu geringer Wasserstand

Die Hauptsaison der Schweizerischen Bodensee- Schifffahrt AG (SBS) endete am vergangenen Sonntag. Das Unternehmen zieht ein verhalten positives Zwischenfazit, ist der Medienmitteilung vom Dienstag zu entnehmen. Die Linie Rorschach-Rheineck bleibt aufgrund des Wasserstandes auch in der Nebensaison bis auf Weiteres ausser Betrieb.

Von pd/red
aktualisiert am 02.11.2022
Die Frequenz ist per Ende August um 160'000 Passagiere auf 320'000 Personen gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Das Minus von 20 % im Frequenzvergleich zu den Vorpandemie-Jahren und der hohe Dieselpreis zwingen die Schifffahrt einen etwas reduzierten Fahrplan 2023 anzubieten.Die Passagierzahlen stiegen wieder deutlich an. Der niedrige Pegelstand und der hohe Dieselpreis verhinderten aber ein Resultat im Rahmen der Vorpandemie-Jahre, schreibt das Unternehmen. Die Geschäftsleitung reagiert mit einem angepassten Fahrplan 2023 auf die kommenden Herausforderungen.Per Ende August waren rund 320'000 Passagiere an Bord der SBS-Schiffe (Kursschiffe und Fähre). Dies sind 50 % mehr als im Pandemiejahr 2021, es fehlen jedoch noch rund 20 % oder 80'000 Passagiere, um den Vorcorona-Schnitt wieder zu erreichen.Dies liege neben den fehlenden Messen in Friedrichshafen im Frühjahr 2022 auch am niedrigen Pegelstand des Bodensees. So musste die Linie Rorschach – Rheineck ab dem 19. Juli  wegen Niedrigwasser eingestellt werden und konnte seither nicht mehr gefahren werden. Auch in Langenargen wurde der Einstieg von der Landestelle zu steil, sodass ein anderes Schiff eingesetzt werden musste.Hoher DieselpreisSo erfreulich die Frequenzentwicklung sei, mit den hohen Dieselkosten drohe dem Unternehmen eine nächste grosse Herausforderung, heisst es in der Medienmitteilung weiter. Die Dieselpreise sind so stark gestiegen, dass die defizitäre Kursschifffahrt nicht mehr mit den Erträgen der anderen Geschäftsfelder gedeckt werden kann. "Dies hat die Geschäftsleitung gezwungen, den Fahrplan 2023, um circa 15 % auszudünnen und im nächsten Jahr dieselschonender zu fahren".Die Insel Mainau wird neu dreimal täglich von Kreuzlingen und einmal ab Romanshorn angefahren.Weiter wird Bregenz neu einmal im Tag angefahren undWährend der Hauptsaison der Vereinigten Schifffahrtsunternehmen für den Bodensee und Rhein (VSU) wird Langenargen von Rorschach und Romanshorn täglich bedient.Solidarische Gemeinden und KantonDer neue Fahrplan wurde intensiv mit den Seegemeinden und dem Kanton Thurgau diskutiert. Diese zeigten sich solidarisch mit der Schifffahrt und erhöhten ihre Beiträge trotz der geringeren Leistung so weit, dass trotz der hohen Kraftstoffpreise eine schwarze Null geschrieben werden soll.Auch die Werftsaison startet bald. Ende September wird die MS Thurgau aus dem Kurs genommen. Auch die weiteren grösseren Kursschiffe wie das MS Zürich, das MS Säntis oder die MF Romanshorn haben einen grösseren Wartungsbedarf. «Die über die Pandemie aufgeschobenen Arbeiten müssen diesen Winter dringend abgearbeitet werden», sagt der Technische Leiter Silvan Paganini.Hoffnung auf einen goldenen HerbstDie SBS AG hofft auf einen schönen Herbst. Neben der Fähre und den weiter verkehrenden Kursschiffen sollen insbesondere die Erlebnisfahrten wie der Sonntagsbrunch-, das Wild- oder später das Fondue/Raclette-Schiff helfen, die Umsatzziele zu erreichen.

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