Zu Gast in der Stunt-Manege

Mike Bauer begrüsst das Publikum. Wie andere Mitglieder des «Stunt-Circus»-Teams stammt auch er aus der ältesten Schweizer Zirkusfamilie Nock. «Den Sitz hat unsere Truppe in Freiburg im Breisgau», sagt der schweiz-deutsche Doppelbürger. Mike Bauer ist nicht nur der Chef der Truppe, sondern zugleich Stuntman. Die Allmend hat dem Motor-Zirkus bisher kein Glück gebracht. «Dreimal hat ein Sturm die Umrandung unserer Arena weggefegt, die Leute blieben wegen des Wetters aus», sagt Mike Bauer. Nicht viel besser sieht es am Mittwochabend aus, trotz optimalem Wetter. Im Gegensatz zur Natur streikte hie und da die Technik, Überschläge wollten nicht wie geplant funktionieren und beim Auftritt des jüngsten Stuntman mit Motorrad verbrannte sich Mike Bauer auch noch den Arm. Die Auto-Drifteinlagen und die Stunts auf Motorrädern aber waren eindrücklich, Überholmanöver in Autos auf zwei Rädern ebenfalls. Den Schlusspunkt setzte das «Stunt-Circus»-Team mit einem alten Monstertruck, den es aus einer Höhe von 40 Metern auf demolierte Autos fallen liess. Etwa 150 Gäste haben sich in der Stunt-Manege postiert, grösstenteils Familien mit kleinen Kindern.Einigen Besucherinnen und Besuchern fehlte am Mittwochabend etwas die Action, die Pausen zwischen den Showblöcken bezeichneten sie als zu lang. Die grössten Fans fanden die Stuntmen bei den kleinsten Gästen. Denn die genossen sie Show, auch wenn einmal ein Auto nicht gleich ansprang oder Abbruchautos neu platziert werden mussten. Auch wenn dem «Stunt-Circus» die Action der pompösen und glamourösen amerikanischen Stunt-Shows fehlt: Ein interessanter und unterhaltsamer Abend mit gekonnten Auto- und Motorradeinlagen war es allemal. «Es ist überhaupt nicht schlecht, wenn nicht alles so auf den Punkt genau klappt. Gerade das machen die Show und das Team sympathisch», sagte einer der Gäste. Mike Bauer hofft, dass bei den nächsten Tournee-Orten das Wetter besser mitspielt und viele Leute zur Show kommen. «Wenn das so weiterginge, müssten wir schliessen, wie der Zirkus Nock nach 150 Jahren», sagt Mike Bauer.Heute Donnerstag, 11. Juli, um 19 Uhr beginnt die letzte Vorstellung auf der Allmend, mit Monstertruck-Sturz aus 70 Metern Höhe.