23.10.2019

Zu den Wurzeln der Natur finden

Kinder, Jugendliche und Erwachsene erleben die Natur eher selten. Das will der Verein NaturZiel ändern.

Von Kurt Latzer
aktualisiert am 03.11.2022
Kurt LatzerMit dem Schülergarten auf dem Gelände des Vereins Zwischennutzung in Altstätten haben Sonja Halter, Leiterin der Bioterra Regionalgruppe Rheintal, und die Natur- und Wildnispädagogin Michèle Löhrer bereits ein Projekt erfolgreich um-gesetzt. Dort haben sie mit Kindern nach dem Perma-kultur-Prinzip gearbeitet, einer besonders naturnahen Art des Gärtnerns.Weil aber das intensive Naturerlebnis weit mehr ist als das Wirken im Garten und für Kinder und Erwachsene längst nicht selbstverständlich ist, haben die beiden Frauen im März den gemeinnützigen Verein NaturZiel gegründet. Die Menschen mit der Natur verbinden und so die Möglichkeit geben, sich zu erden, ist nur ein Ziel des Vereins. «Wir wollen das Naturverständnis und die Umweltbeziehung in allen Lebensbereichen fördern und ganz besonders den Kindern und Jugendlichen das Naturerlebnis mit allen Sinnen ermöglichen», sagt Michèle Löhrer.«Feuer und Flamme» bis Schneehütte bauenViele Kinder haben bereits die Möglichkeit, in Wildkindergären der Natur näher zu sein. «Wir wollen den Kindern und Jugendlichen auch ausserhalb der Unterrichtszeiten Aktivitäten in Wald und Wiese anbieten», sagt Sonja Halter. Und die Möglichkeiten für Schulen klingen verlockend. In «Feuer und Flamme» lernen die Kinder das Feuermachen auf ganz natürliche Art, in «Sackmesser-Führerschii» den richtigen Umgang mit dem Taschenmesser. Dazu gibt es Kochen in und auf dem Feuer, Wahrnehmungen in der Natur, naturnahes Gärtnern, die «Wilde Kräuterküche» bis hin zum Spurenlesen und Schneehüttenbau.Noch fehlt das Hauptquartier in der NaturMichèle Löhrer und Sonja Halter sind erdverbunden. Sie geben ihr umfangreiches Wissen über die Gesetze der Natur nicht nur weiter, sie leben es. Unterhält man sich mit ihnen, wird rasch deutlich: Ziel ist es, den Leuten ökologisch sinnvolles Handeln näher zu bringen. Was dem Verein fehlt, ist ein Basislager. Die Rede ist von einem Platz für Michèle Löhrers Tipi mit einem Durchmesser von acht Metern. Das Zelt hatte die Natur- und Wildnispädagogin bereits in Eichberg aufgestellt. Weil keine Baubewilligung vorlag, musste sie das Feld wieder räumen. Seither sind sie und Sonja Halter auf der Suche nach einem geeigneten Platz. Und das ist nicht ganz einfach. «Wir brauchen eine ebene, etwa zwölf auf zwölf Meter grosse Fläche, am besten an einem Waldrand und windgeschützt», sagt Michèle Löhrer. Weil das Tipi das ganze Jahr über stehen bleibt, sollte es auch ein sonniger Platz sein. Selbst wenn sich das Areal finden lässt und auf Privatgrund liegt: Das Bewilligungsverfahren ist langwierig und nicht eben günstig. Es gilt das kantonale Baugesetz einzuhalten, das Wald- und das Landwirtschaftsgesetz zu beachten. «Zum Glück haben wir oberhalb des Hauses Ziel eigenen Boden», sagt Sonja Halter, «dort können wir einige Ziele weiterverfolgen.» Für das Tipi aber ist das Gelände zu steil.Die beiden Frauen wünschten sich nun, Gleichgesinnte für das Vereinsleben zu finden. Dennnoch zählt der Verein ausser dem vierköpfigen Vorstand nicht viele Mitglieder. Wer sich für das Programm oder das Mittun interessiert, kann sich im Internet unter www.naturziel.ch informieren oder per E-Mail unter naturziel.jimdofree.com Kontakt aufnehmen.

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