Zösler schrauben die Statistik hoch

Die Kriminalität hat im Kanton während des Coronajahrs zugenommen, zeigt die Kriminalstatistik der Kantonspolizei. Die Gesamtkriminalität lag 2020 mit 25474 erfassten Straftaten gut zwei Prozent über der des Vorjahres. Zum Vergleich: 2019 waren es noch 25013. In der Region Bodensee – Rheintal hat die Zahl erfasster Straftaten hingegen um sechs Prozent abgenommen, von 4869 auf 4595.Mehr Raubdelikte in der Region Bodensee – RheintalDie schweren Raubüberfälle mit Schuss- oder Hiebwaffen sind im Kanton 2020 von 48 auf 19 gesunken. In der Region Bodensee – Rheintal gab es im selben Zeitraum hingegen eine Zunahme der Raubdelikte von 10 auf 22, also ein Plus von 120 %. In allen anderen Regionen haben die Raubdelikte abgenommen.Es ist nicht erstaunlich, dass die Stadt Rorschach mit seiner Zentrumsfunktion 2020 vier dieser Delikte zu verzeichnen hat. Noch mehr, nämlich fünf, gab es in Goldach, wie die Statistik zeigt. In Goldach spiegelt sich die Häufung von Überfällen auf Tankstellen schon seit Jahren in der Kriminalitätsstatistik wider. In Steinach, St. Margrethen und Altstätten waren es zwei Raubüberfälle, in Untereggen, Thal und weiteren Gemeinden je einer. Im langjährigen Vergleich ist die Zahl der Raubüberfälle aber auch in der hiesigen Region vergleichsweise auf einem tiefen Niveau.Bezüglich der Straftaten in der Region Bodensee – Rheintal schlägt sich Rorschachs Zentrumsfunktion in den Zahlen nieder. In der Stadt wurden letztes Jahr 789 Gesetzesverstösse nach Strafgesetzbuch verübt. Diebstahl ohne Fahrzeugdiebstahl führt mit 241 Fällen klar. Zum Vergleich: In Goldach waren es 400 Delikte, in Rorschachberg 216, in Thal 287. Im Rheintal wurden in Altstätten (552) am meisten Fälle registriert, vor Au (411) und St. Margrethen mit 300 Delikten.Rheintal ist Spitze bei FahrzeugdiebstahlWährend Rorschach bei fast allen Deliktbereichen am meisten Fälle hat, liegen bei Fahrzeugdiebstählen zwei Rheintaler Gemeinden vor der Bodenseestadt. In Altstätten wurden 80 Fahrzeuge entwendet, in Au 74 und in Rorschach 53, gefolgt von Goldach (47) und Rorschacherberg mit 37.Eine häufige Straftat ist die Sachbeschädigung. Ein wesentlicher Teil Sachbeschädigungen wird im Zusammenhang mit Einbruch oder Fahrzeugen verursacht.Bei der mutwilligen Sachbeschädigung fällt auf, dass Thal im letzten Jahr 40 Fälle ausweist, 2019 waren es noch 29. Einige Strafanzeigen wurden von der Gemeinde selbst erstattet, sagt Gemeinderatsschreiber Christoph Giger. Unter anderen gegen Unbekannte, die beim Kinderspielplatz Altenrhein ein Klettergerüst angezündet und eine Trafostation bemalt haben. Ausserdem wurde ein Unterflurbehälter in Brand gesetzt und die Friedhofsmauer bemalt. Mehr mutwillige Beschädigungen gab es nur in Rorschach (79) und St. Margrethen (48). Die «bravste» Gemeinde in der Region war Berneck (34 Gesetzesverstösse).2020 sanken die Widerhandlungen gegen das Betäubungsmittelgesetz im Kanton um 2 %, in der Region Bodensee – Rheintal sogar um 25 % von 1409 auf 1063 Straftaten.