15.12.2020

Zivilschützer entlasten Personal

Bis nächsten Sonntag wird der Zivilschutz wegen Corona in vier Institutionen über 300 Einsatztage geleistet haben.

Von Gert Bruderer
aktualisiert am 03.11.2022
Sowohl im Rhyboot in Balgach und Altstätten als auch im Altstätter Altersheim Blumenfeld sind noch Zivilschützer beschäftigt. Abgeschlossen ist der Hilfseinsatz in den Altersheimen Augiessen (Widnau) und Rheinauen (Diepoldsau). Die Aufgaben der Zivilschützer bestanden bzw. bestehen darin, bei der Verteilung des Essens zu helfen, Botengänge zu erledigen, in der Betreuung unterstützend zu wirken, ebenso bei Entsorgung und Desinfektion; ausserdem geht es darum, da zu sein für Gespräche.Zivilschutzkommandant Robert Brocker fasst die Arbeit zusammen als «Hilfe, wo Hilfe benötigt wird». Nötig geworden war die Unterstützung, weil es das wegen Sonderschichten überbeanspruchte Personal dringend zu entlasten galt.Helfende aufzubieten, fiel nicht leichtZwar hätten einsatzbereite und motivierte Angehörige der Zivilschutzorganisation Rheintal (ZSOR, Rüthi bis St. Margrethen) im Einsatz gestanden, erklärt der Zivilschutzchef, aber das Aufgebot sei nicht leichtgefallen. Auf ein E-Mail an alle gut 600 Zivilschützer der Region Rheintal hätten sich nur wenige gemeldet. Die Bitte, Einsätze zu leisten, hatte sich speziell an Zivilschützer gerichtet, die wegen Corona Kurzarbeit leisteten oder aus anderen Gründen in der Lage waren, mitzuhelfen.Dem E-Mail-Versand folgte das Aufbieten per Telefon, was Robert Brocker als sehr aufwendig erlebte und durch verschiedene Umstände erschwert sah. Manche Kontaktierten waren in Quarantäne oder isoliert, andere nicht in der Gegend oder beruflich unabkömmlich. Teils erst wenige Stunden vor einem Einsatz hätten Zivilschützer sich aufbieten lassen, worauf unverzüglich der Arbeitgeber informiert worden sei. Robert Brocker sah sich auf der Zivilschutzstelle durch Ava Faget-ti administrativ massgeblich unterstützt.Längerer Einsatz in Widnau und DiepoldsauIm Altersheim Rheinauen in Diepoldsau standen ab 17. November während gut zwei Wochen praktisch täglich sieben Zivilschützer im Einsatz, vorwiegend für die Betreuung, wobei sie entweder der Früh-, Spät- oder Nachtschicht zugeteilt waren. Wer als Zivilschützer Betreuungsaufgaben erfüllt (z. B. im Flüchtlingswesen oder in Altersheimen), ist hierauf während zwei Wochen vorbereitet worden. Als Chef Betreuung wirkt Dominik Dietsche. Unter seiner Leitung kamen die Zivilschützer im Diepoldsauer Altersheim auf ungefähr 110 Einsatztage.Im Altersheim Augiessen in Widnau waren fast drei Wochen lang täglich sechs Zivilschützer vornehmlich mit Betreuungsaufgaben beschäftigt, ausserdem half ein Koch in der Küche. Als Einsatzleiter wirkten neben Robert Brocker dessen Stellvertreter Luca Würth und – wie in Widnau – Dominik Dietsche.Im Rhyboot und im Blumenfeld noch tätigAm 17. Dezember endet die zweiwöchige Unterstützungsarbeit in der sozialen Institution Rhyboot. Täglich stehen werktags je zwei Zivilschützer im Altstätter Jung Rhy sowie im Balgacher Wyden unter der Leitung von Patrick Epple und Thomas Weder im Einsatz, an den Wochenenden je einer. Diese Einsätze im Rhyboot erfolgen auf Wunsch des Regionalen Führungsstabes Unteres Rheintal, wogegen den Zivilschutzeinsatz in den Altersheimen Augiessen und Rheinauen die Gemeinden erbeten hatten.Seit letztem Samstag wird auch im Altstätter Altersheim Blumenfeld Hilfe geleistet. Hier ist die Regionale Zivilschutzorganisation Rheintal mit täglich zwei Zivilschützern zur Stelle, vermutlich bis am Sonntag, 20. Dezember.Dank vieler Übungen gut vorbereitet gewesenRobert Brocker zieht eine positive Bilanz; der Einsatz sei von den Heimen und den in ihnen lebenden Menschen sehr geschätzt worden. Die der Betreuung zugeteilten Zivilschützer hätten in den letzten Jahren immer wieder Übungen in Altersheimen und sozialen Einrichtungen wie dem Rhyboot gemacht, was sich nun als sehr hilfreich erwiesen habe. In Zukunft solle die Ausbildung von Zivilschützern im Pflegebereich durch E-Learning-Module noch vertieft werden.Sehr gut geklappt habe trotz coronabedingter Ausfälle auch die Kommunikation zwischen den Heimen und dem Zivilschutz, findet der Zivilschutzkommandant. Die Zivilschützer hätten viele Erfahrungen sammeln können und «gemerkt, dass ihre Hilfe nötig war».

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