Die Studierenden hatten im Vorfeld der Projektwoche das Thema selber gewählt. Sie wollten sich ganz bewusst mit «mutigen Menschen in schwierigen Zeiten» auseinandersetzen. Verena Brassel stellte ihnen verschiedene Biografien von mutigen Menschen zu: Rosa Parks, die US- amerikanische Bürgerrechtlerin, gehörte genauso dazu wie der Kämpfer gegen die weltweiten Überwachungspraktiken, Edward Snowden, die Judenretter Paul Grüninger und Carl Lutz, der Holocaustüberlebende Elie Wesel und die Türkin Kennet Krischat, die sich gegen die Unterdrückung wehrte. Verschiedene Techniken vermitteltDie elf angehenden Lehrpersonen, darunter vier aus dem Rheintal, erwarben im Atelier Brassel die Fähigkeit, sich mit Menschenrechten, Frieden und Freiheit kreativ in einer Bildsprache auseinanderzusetzen. Dass sie so ein belastendes Thema wählten, hat einen Grund. «Die Zukunft kann man nur verstehen, wenn man die Vergangenheit kennt», waren sie sich einig, und weiter: «Zudem ist das Thema aktueller denn je. Menschen, die sich für den Frieden engagieren, bräuchte es noch viel mehr. Wir brauchen auch Menschen, die eine klare Haltung gegen Rechtspopulismus und gegen Gewalt haben und mutig einstehen für Respekt und Solidarität.» Zudem gewannen sie beim Lesen der Biografien die Überzeugung, dass es grossartig ist, was eine einzelne Person verändern kann. Da ihnen Brassel den Bildaufbau und die verschiedenen Techniken präzis vermittelte, war es eine Freude zuzusehen, wie konzentriert sie an ihren Kunstwerken arbeiten. «Es macht grosse Freude, in dieser angenehmen Atmosphäre Bilder zu malen», lobt die Rebsteinerin Nicole Stampfli. Franziska Breu aus Berneck doppelt nach: «Es ist mega cool im Atelier Brassel.» Zu den zugeteilten Biografien durften sie eine zweite, zum Thema passend, frei wählen. Beim dritten Bild waren sie völlig frei bei der Gestaltung. Faszinierend war, wie die jungen Kunstschaffenden die gelernten Techniken weiterentwickelten und eigene Farben herstellten. Verena Brassel zieht ein positive Bilanz: «Für mich ist diese Woche ein grosser Aufsteller. Ich freue mich, dass die jungen Menschen sich angesprochen fühlten vom Thema, sich mit der Geschichte der Vergangenheit auseinandersetzen und zu lernen, dass es sich lohnt, gegen Ungerechtigkeiten zu kämpfen.» (H. K.)