28.09.2018

Zitzen, Ziegen und Zäuerli

Die Kronenwiese mitten im Zentrum des Dorfes war wieder einmal Schauplatz der von der VZG Wolfhalden-Lutzenberg veranstalteten jährlichen Tierschau. Es war ein schönes Fest für Jung und Alt.

Von Gerhard Huber
aktualisiert am 03.11.2022
Gerhard HuberWas war das für ein Geblöke und Gemuhe auf der Kronenwiese! Dazwischen erklang immer wieder ein spontan angestimmtes Zäuerli, jener Naturjodel, der von mindestens drei Sängern gesungen wird. Meist stimmten andere mit ein. Ein wunderschöner Brauch und eine wunderschöne Stimmung, die bei wolkenlosem Sonnenschein und angenehmen Temperaturen herrschte.Bäuerinnen und Bauern schwatzten miteinander, bewunderten gegenseitig das Vieh, die meist festlich in Appenzeller Tracht gekleideten Kinder und Jugendlichten tollten froh gelaunt über das Festgelände. Und die Besucher bestaunten die Vielzahl und Vielfältigkeit der Tiere.Ein Geissenbub mit gelber Hose geht voranSchon morgens um sieben hatten die Helferinnen vom Turnverein Wolfhalden damit begonnen, Kaffee zu kochen und in Thermoskannen zu füllen. Denn ab Viertel vor neun traf die Tierauffahrt auf dem Platz ein. Angeführt von einem Geissenbub mit gelber Hose kamen die Geissen, gefolgt von zwei Geissenmaitli. Dann folgte der ebenfalls mit gelber Hose bekleidete Vorsenn, dicht darauf drei Schellenkühe mit unterschiedlichen Glockenklängen, die Tiersennen und die Kuhschau.Die Kühe sind bei der Appenzeller Auffahrt eigentlich wenig geschmückt, dennoch sah man immer wieder prächtige Gebinde aus Blumen und Tannenzweigen. Die Landfrauen machten wieder einen schönen Torbogen und schmückten die Abteilungstafeln mit Blumen.270 Rinder, gut zehn Geissen und 150 Schafe waren schliesslich versammelt und wurden in verschiedenen Kategorien, nach Alter, Laktationen, Geburten und anderem eingeteilt, in den Ring geführt, von Fachleuten begutachtet und prämiert. Schaupräsident Eugen Schläpfer und Hans Sieber kommentierten die Schau fachmännisch und unterhaltsam.Das Gesamtbild der Kühe entscheidet«Bei der Prämierung geht es nicht nur um Schönheit», sagte die Leiterin der Festwirtschaft, Heidi Fürer, «sondern auch um das Gesamtbild und um Feinheiten wie die Zitzenstellung beim Euter. Die Zitzen sollten zwischen fünf und sieben Zentimeter lang sein und gerade hängen.» Heidi Fürer machte auch darauf aufmerksam, dass dieses Jahr zum ersten Mal die «schönschte Blüeme» ausgezeichnet wurde. Das sind jene Kühe, die entlang des Rückens und teilweise am Bauch ein weisses Fell haben.Nachdem die Tiere bei der farbenfrohen Heimkehr die Kronenwiese wieder verlassen hatten, gab es einen bis spät in die Nacht dauernden gemütlichen Ausklang mit Musik, einer «Schauchilbi» im Festzelt und der Verlosung der grossen Tombola mit zwei Schweinen als Hauptpreis.

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