13.08.2020

Ziel vor Augen – wie beim Werfen

Die Teilnehmer des Wettbewerbs der Alpha Rheintal Bank in Heerbrugg zeigen Erfindergeist und Leidenschaft.

Von Monika von der Linden
aktualisiert am 03.11.2022
Anita Schawalder und Toni Loher stehen vor dem Schalterraum der Alpha Rheintal Bank in Heerbrugg. Sie werfen je eine Frisbeescheibe hinaus und sind in Feierstimmung.Die beiden Marketingverantwortlichen haben dazu zwei Gründe: Die Regionalbank hat Geburtstag. Ausserdem kürt sie die Gewinnerinnen und Gewinner ihres Projektwettbewerbs.Wettbewerb zum NamensgeburtstagZwanzig Jahre lang tritt das Geldinstitut mit Sitz in Heerbrugg unter diesem Namen auf. Die Zahl 20 war die Ideengeberin des Namensgeburtstagswettwerbs. Junge Talente, um die zwanzig Jahre alt – von zehn bis 25 Jahren – waren aufgerufen, fetzige, nachhaltige, sinnvolle sowie altersgerechte Projektideen einzureichen. Selbstredend sollten sie aussergewöhnlich und umsetzbar sein.«Ich bin beeindruckt von den Rheintaler Jugendlichen und ihrem Erfindergeist», sagt Anita Schawalder. «Es hat kein ungeeignetes Projekt auf unserem Tisch gelegen.»Der Zeitpunkt des Wettbewerbs hat sich als ein guter herausgestellt. Die Bank hatte die Ausschreibung kurz vor dem Lockdown herausgegeben. Obwohl sich Schüler nicht in der Schule treffen konnten, stiess der Wettbewerb auch in Gruppen auf unerwartete Resonanz: 45 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene legten einzeln oder gruppenweise jeweils eine kreative und neuartige Idee vor. 19 der Projekte (siehe Zweittext) erachtete die Jury als so gut, dass sie diese honorierte, ohne sie Kategorien zuzuordnen oder eine Rangliste zu erstellen.Mit Leidenschaft und selbstsicher präsentiertAlle Teilnehmer zeichnet aus, dass sie ihre Ideen engagiert und selbstbewusst präsentiert haben. «Ich habe den Jugendlichen angemerkt, dass sie bereits in der Primarschule gelernt haben, Vorträge zu halten», sagt Anita Schawalder. Als Beispiel eine Gruppe aus Rebstein: Neun 9- bis 16-Jährige sind überzeugt, in der Gemeinde fehle ein Treffpunkt. Die Lösung sehen sie in einem mobilen Spielfeld für Unihockey. «Sie haben ihre Idee so leidenschaftlich und überzeugend vorgestellt, dass wir nicht hätten Nein sagen können.»Der zwölfjährige Jonas Sieber wohnt in der Nähe des Binnenkanals in Widnau. Er stört sich an herumliegenden Zigarettenstummeln. Damit sie künftig nicht mehr zu Boden geworfen werden, hat er einen Zigarettenfresser erfunden. Steckt man einen Stummel in die Box, löst ein Sensor einen Mechanismus aus. Dieser gibt ein Samenpäckli aus. Jonas Siebers Motto lautet: Besser Samen als Stummel ans Kanalufer werfen. Der Jugendliche träumt davon, aus der hölzernen Box eine wetterfeste zu entwickeln und sie in Serie zu fertigen. Der Wettbewerbspreis der Bank soll ein finanzieller Anschub sein.Toni Loher und Anita Schawalder sehen im Wettbewerb einen Höhepunkt im Geschäftsjahr der Alpha Rheintal Bank. «Das war bis jetzt der schönste», sagt Toni Loher. Die beiden Marketingverantwortlichen haben es in ihrer Laufbahn noch nicht erlebt, dass junge Teilnehmerinnen und Teilnehmer Projekte mit solch guter Qualität vorlegten und zu präsentieren verstanden. Hinzu kommt, dass die Alpha Rheintal Bank viele, teils grosse Veranstaltungen hat absagen müssen. So bekommt die junge Generation noch mehr Aufmerksamkeit, als ohnehin geplant war. «Es ist denkbar, dass wir den Wettbewerb noch einmal durchführen», sagt Toni Loher. Zweittext: 20 Jahre Alpha Rheintal BankDen Namen Alpha Rheintal Bank gab sich die Regionalbank vor 20 Jahren. Damals schlossen sich die Spar- und Leihkasse Berneck und die Sparkasse Balgach zusammen. Die Alpha Rheintal Bank ist stetig gewachsen und hat sieben Standorte: Heerbrugg, Berneck, Balgach, Widnau, St. Margrethen, Oberriet und die Rheinstadt Basel. Aus Anlass des Namensgeburtstages hat die Bank einen Wettbewerb für junge Menschen zwischen zehn und 25 Jahren durchgeführt. Gewinner sind: Steffan Arends aus Rüthi mit: Die Bar-Box; Roman Fritschi, Jan Eggenberger und Jonas Dörler aus Diepoldsau mit: Helpr.ch; Chris Widmer, Luca Kuster und Mischa Büchel aus Au mit: Brettspiel Rheintal; Simon Zünd aus Eichberg mit: Schwefel-Rakete; Jubla Altstätten, Eilleen Aigbe, Chiara Hasler und Luisa Kobelt von der Jugendarbeit Oberes Rheintal mit: Krimitrail in Altstätten; Jugendgruppe aus Widnau mit: Kletterwand Sporthalle Aegeten, Widnau; Giulia und Kim vom FC Widnau mit: Soccer-Arena Widnau; Anina Kapferer, Jannik Haag vom Schulhaus Schachen in Rebstein mit: Bewegungsraum; Nico Stieger aus Balgach mit: Nicos Quarter Pipe; Livio, Tino, Jari und Lorin Breu, Sievi, Lino, Joris und Jula Villomet, Noah Dätwyler und Jonas Graf aus Rebstein mit: Unihockey-Outdoorfeld; Jannik Kolb und Ying-Kai Dankg mit: Nectar; Stephan Gois und Attila Varga mit: Marktplatz für Parkplätze; Sean Schmid aus Balgach mit: Rheintaler Safran; Jonas Sieber aus Widnau mit: Der Zigartettenfresser; Nathan Stieger aus Oberriet mit: Wetterballon – Flug in die Stratosphäre; Dora Zeba aus Balgach mit: Neuartiges Sparkässeli; Levi Fitz, Ruben Lippuner, Merlin Hochreutner, Jakob Hochuli und Nikolai Orgland mit: Bedrohte Wiesenbrüter im Rheintal schützen; Jaron Lorenzi, Karim Belorf, Gian Huber, Thibault Huber, Andri Zindel, Dominic Weder, Ramiro Sonderegger, Fabio Pizzingrilli und Kjetil Weder mit: Ifanga-App; Fabio Kapsahili, Luc Cavelti, Jaron Lorenzi, Dominic Sieber und Samuel Hochretner mit: Fyra-App. Die Jury, bestehend aus der Geschäftsleitung und Marketingverantwortlichen der Alpha Rheintal Bank, verteilten das Preisgeld von 100'000 Franken auf die 19 Gewinnerprojekte. Der Betrag ist jeweils so festgelegt, dass die Kinder und Jugendlichen an ihren Projekten weiter arbeiten können.

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