27.07.2018

Zeitüberschreitungen kosten die Finalteilnahme

Der 14-jährige Oberrieter Linus Hanselmann zeigte an der Nachwuchs-Europameisterschaft in Fontainebleau (Frankreich) gute Leistungen, verpasste aber den anvisierten Final der Top 30 um einen Platz. Sein nächstes Ziel ist die Schweizer Meisterschaft.

Von Yves Solenthaler
aktualisiert am 03.11.2022
Vor seiner zweiten EM-Teilnahme in der Kategorie «Children» hatte sich Linus Hanselmann Finalchancen ausgerechnet.Die Enttäuschung war im ersten Moment gross, als es dafür nicht reichte – und dann auch noch, weil er einen lumpigen Strafpunkt zu viel kassiert hatte. Im ersten und dritten Umgang, in dem sein routiniertes Pferd For Me von Wichenstein (es ist gleich alt wie der Reiter) je eine Stange abgeworfen hatte, blieb Hanselmann knapp über dem Zeitlimit. Die total zwei Strafpunkte, die es dafür gab, hinderten ihn an der Finalteilnahme.Den Platz erreicht, den alle am wenigsten wollenPlatz 31 von 99 Reiterpaaren ist ein respektables Ergebnis. Es ist aber das Ärgerlichste, wenn ein Top-30-Platz gefordert war.Aber Linus Hanselmann lässt sich davon nicht entmutigen. Mit einiger Distanz hat er die positiven Aspekte seines Wettkampfs erkannt: Der Nullfehler-Ritt im zweiten Umgang, auch das gute Zusammenspiel mit dem Pferd. Das Niveau ist hoch auf dieser Stufe, mit einem nicht optimalen Umgang fällt man sofort ausser Rang und Traktanden. Viele Topnationen – Irland, Deutschland oder die Niederlande – betreiben den Sport schon in der Alters­stufe U15 nahezu professionell.Nächstes Ziel: Schweizer MeisterschaftenDer Sieg ging an den Iren Rhys Williams vor den Deutschen Chiara Reyer und Henri Munsberg. Linus Hanselmann war der Beste des Schweizer Teams. Am kommenden nationalen Championat tritt er also mit intakten Medaillenchancen an; bereits vor einem Jahr hatte Linus Hanselmann die Bronzemedaille gewonnen. Am 18. August möchte der Kantischüler in Wädenswil nachdoppeln – oder vielleicht die Medaille vom letzten Jahr gar vergolden.Nächstes Jahr folgt der Übertritt zu den JuniorenDanach dürften nationale Medaillen für Linus Hanselmann eine Weile aus dem Blickfeld verschwinden. Nächste Saison tritt er nämlich zu den Junioren über, wo die Konkurrenten bis zu drei Jahre älter sind. Auch die Anforderungen ans Pferd steigen mit jeder Stufe; For Me von Wichen­stein dürfte bald in Pension gehen. Auch der Trainingsaufwand nimmt zu, in diesem Bereich kann (und will) Hanselmann nicht mit allen Kollegen mithalten. Aber dank der Talent Card von Swiss Olympic hat Linus Hanselmann an der Kantonsschule Heerbrugg, wo er bald die Schulbank drückt, einige Freistunden, die er fürs Training aufwenden kann.Yves Solenthaler

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