Die zuletzt besser als erwartet ausgefallenen Wirtschaftsdaten aus den USA hatten deren Hoffnung auf ein baldiges Ende des geldpolitischen Gegenwindes gedämpft. Zusätzlich nervös machten die enttäuschenden Handelszahlen aus China.
Infolgedessen tendierte der Swiss Market Index (SMI) diese Woche über weite Strecken schwächer. Positiv fielen die Valoren von Novartis auf, die von positiven Forschungsresultaten des Hämoglobinurie-Medikaments Iptacopan profitierten.
Unter massivem Abgabedruck standen die Aktien des Pharmazulieferers Lonza. Die Gegenklage von Pfizer/BioNTech gegen den Lonza-Partner Moderna belastete den Kurs. Unternehmensseitig sorgte die Credit Suisse für Schlagzeilen. Am Donnerstag endete die Ausübungsfrist für die Bezugsrechte der im Rahmen der Kapitalerhöhung neu emittierten Aktien.
Die Europäische Union und ihre G7-Partner zündeten die nächste Sanktionsstufe gegen Russland. Am Montag trat zusammen mit einem Embargo für Öllieferungen über den Seeweg eine Preisobergrenze bei 60 US-Dollar pro Barrel in Kraft. Diese machen gut zwei Drittel des in die EU importierten russischen Öls aus.
Öl dürfte in den nächsten Monaten teurer werden
Ab dem 5. Februar wird zudem ein EU-weiter Importstopp für verarbeitete Produkte wie Diesel oder Kerosin gelten. Der Ölpreis (Brent) reagierte auf das sechste Sanktionspaket zunächst mit einem Anstieg um fast 3,5 % auf über 88 US-Dollar pro Fass. Grund war der Entscheid der Öl-Allianz OPEC+, vorerst an der reduzierten Fördermenge festzuhalten.
Im Wochenverlauf rutschte der Ölpreis unter die Marke von 80 Dollar. Inwiefern die neuen Sanktionen Russland schwächen, ist schwer abzuschätzen. Entscheidend wird sein, ob Drittländer wie Indien oder China noch grössere Mengen russisches Öl abnehmen können als ohnehin schon. Die Weltmarktpreise für Rohöl dürften sich infolge der Angebotsverknappung über die nächsten Monate verteuern.
Wie sein grosser Bruder Gold, ist das Silber aktuell Spielball der Zins- und Inflationshoffnungen der Anleger. Deshalb ist sein Preis diese Woche zeitweise bis auf 23.49 US-Dollar pro Unze gestiegen: Das ist der höchste Stand seit Ende April.
Im Licht der abflauenden Konjunkturdynamik dürfte aber das Kurspotenzial weitgehend ausgeschöpft sein. Im Gegensatz zum Goldpreis wird der von Silber stärker von der industriellen Nachfrage getrieben.
Interessiert? Kontaktieren Sie die Experten von Raiffeisen vor Ort. Als ausgewiesene Anlagebank finden wir die passende Lösung für Sie. www.raiffeisen.ch/anlegen