«Young Tec Fun»-Tage wecken bei Schulkindern das Interesse für technische Berufe

Einen Tag lang tauschten Primarschulkinder aus Widnau und Diepoldsau die Schulbank mit der Industriehalle: In verschiedenen Rheintaler Unternehmen konnten sie Lernenden über die Schulter schauen und selbst anpacken. «Die Young Tec Fun-Tage sind für die Kinder eine Chance, für kurze Zeit und ohne Druck in die Berufswelt einzutauchen», sagt Letizia Wenger, Geschäftsführerin des Vereins Chance Industrie Rheintal (CIR). «Wie der Name sagt, steht der Spass dabei im Vordergrund.» Zusammen mit dem Arbeitgeberverband (AGV) hatte CIR die Erlebnistage vor rund zwei Jahren lanciert.

Den Horizont erweitern

Armin Lüchinger, Leiter für pädagogischen und technischen IT-Support der Schule Diepoldsau-Schmitter, begleitete eine Schülergruppe zum Industriebetrieb Noventa. «Die Kinder konnten den Herstellungsprozess eines Produkts hautnah miterleben», sagt er. Besonders beeindrucke ihn jeweils, wie viel Zeit sich die Firmen nehmen.

Sie stellen ein tolles, kindgerechtes Programm zusammen und kommunizieren in einer für die Kinder verständlichen Sprache.

Die Schülerinnen und Schüler kehrten mit vielen Eindrücken zurück und berichteten voller Freude vom Erlebten. «Sie erweitern ihren Horizont und lernen viel Neues kennen – eine Welt ausserhalb der Schule.»

Alle Seiten profitieren

Es ist Armin Lüchinger wichtig, darauf hinzuweisen, dass es bei den «Young Tec Fun»-Tagen nicht um die Berufswahl gehe. Der Berufswahlprozess starte erst in der Oberstufe. «Young Tec Fun» reihe sich aber in die verschiedenen Aktivitäten ein, welche die Fünft- und Sechstklässler zum Thema «Firmen und Berufe» absolvieren.

Dazu zählten auch die Zukunftstage, an denen die Kinder ein Familienmitglied an den Arbeitsplatz begleiten. Der Arbeitgeberverband Rheintal und Chance Industrie möchten mit «Young Tec Fun» einerseits das Interesse für Berufe aus Industrie, Technik und Informatik wecken. Andererseits soll die Bedeutung der Mint-Fächer – also Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik – möglichst früh vermittelt werden.

Letizia Wenger sagt: «Für die Schulen, die Rheintaler Betriebe und für die Kinder ergibt sich dadurch eine Win-win-win-Situation.» Sie hofft, dass sich an den nächsten «Young Tec Fun»-Tagen noch mehr Schulklassen beteiligen.