Das stattliche, an bester Aussichtslage im Grünen gelegene und über eine eigene Postauto-Haltestelle der Linie Heiden – Rheineck verfügende Seniorenwohnheim im Lutzenberger Ortsteil Brenden ist in die Jahre gekommen. Die Betriebsbewilligung für das Heim in dieser Form läuft 2025 aus.
Seit längerem befasst man sich in der am tiefsten gelegenen Gemeinde des Appenzellerlandes mit einem Nachfolgeprojekt, das in jeder Hinsicht heutigen Bedürfnissen entsprechen soll. Jetzt liegt der Überbauungsplan «Altersgerechtes Wohnen Brenden» öffentlich auf. Er kann bis zum 11. Dezember in der Gemeindekanzlei Lutzenberg eingesehen werden. Dabei sind allfällige Einsprachen schriftlich begründet dem Gemeinderat einzureichen.
Erst Fabrikantenvilla, dann Seniorenheim
Ursprünglich war das Lutzenberger Seniorenwohnheim ein herrschaftliches Fabrikantenhaus. «Es wurde Ende des 18. oder Anfang des 19. Jahrhunderts erbaut», schreibt Historiker Eugen Steinmann im Band «Vorderland» der Buchreihe «Kunstdenkmäler des Kantons Appenzell Ausserrhoden».
Am 28. Oktober 1850 ging die Liegenschaft käuflich an die Gemeinde über. In der Folge wurde ein Armen- und Waisenhaus für Frauen und Kinder eingerichtet, während die Männer im benachbarten kleineren Gebäude mit Walmdach untergebracht wurden. Mitte der 1970er-Jahre wurden beide Gebäude umfassend erneuert. Seither erfolgten verschiedentlich weitere bauliche und betriebswirtschaftliche Verbesserungen.