06.05.2022

W&O wird lokal noch stärker verankert

Die Buchs Medien AG, die den «Werdenberger & Obertoggenburger» (W&O) herausgibt und seit letztem Jahr zur Galledia-Gruppe gehört, hat ein gutes Jahr hinter sich.

Von Gert Bruderer
aktualisiert am 02.11.2022
Als «Kronjuwelen der Buchs Medien AG» bezeichnete Verwaltungsratspräsident Roland Stump an der Generalversammlung die Redaktion des W&O. Die Galledia-Gruppe biete dank ihrer regionalen Verwurzelung die besten Voraussetzungen für eine erspriessliche Zukunft der Werdenberger Tageszeitung. Dies habe Verleger Peter Wanner (CH Media) erkannt, so dass er die Übernahme von Buchs Medien durch die Galledia-Gruppe per 1. Januar 2021 ermöglichte.Vorjahresergebnis um 29 Prozent übertroffenDas erste Jahr unter neuem Dach hat einen Gewinn erbracht, der das Vorjahresergebnis um 29 Prozent übertrifft. Roland Stump meinte, der Erfolg sei insbesondere auch unter dem Aspekt zu würdigen, dass mit dem Eigentümerwechsel erhebliche Aufwendungen zur Übernahme und Integration der Buchs Medien AG ins Gefüge der Galledia-Gruppe zu bewältigen gewesen seien. Die daraus entstandenen Kosten seien «mehr als kompensiert» worden.Die Aktionärinnen und Aktionäre stimmten allen Anträgen einstimmig zu. Auf eine Dividende wird somit verzichtet, dies aufgrund der staatlichen Unterstützung in den zwei Corona-Jahren. Eine Dividendenausschüttung hätte zur Rückerstattung der Unterstützungsleistungen verpflichtet.Zwei bewährte Kräfte verabschiedetAn der Generalversammlung wurden zwei Persönlichkeiten verabschiedet, die sich während langer Zeit für Buchs Medien eingesetzt haben. Dies ist zum einen der pensionierte Thomas Schwizer, der Ende 2020 frühzeitig in Pension ging. Gut 14 Jahre wirkte er als Chefredaktor, und seit fünf, sechs Jahren ausserdem als Geschäftsleiter. Schwizers Leistung hatte bisher wegen der Pandemie nie offiziell gewürdigt werden können. Roland Stump sagte, Thomas Schwizer habe das Redaktionsschiff der Buchs Medien AG auf Kurs und die Mannschaft bei Laune gehalten – ungeachtet dessen, «ob Flaute oder Sturm» geherrscht habe. Thomas Schwizer ist gerade dabei, mit seiner Frau nach Nofels umzuziehen; er ist sogar Doppelbürger geworden. Im oberen Rheintal ist Schwizer ebenfalls vielen bekannt. In jüngeren Jahren (nach einem ersten Jahr beim W&O) war er von 1988 bis 1993 Chefredaktor der Rheintalischen Volkszeitung. Von hier zog es ihn zum Sarganserländer und dann zurück zum W&O. [caption_left: Verwaltungsrat Urs Bucher (links) wurde ebenso verabschiedet wie der ehemalige W&O- Chefredaktor und Geschäftsleiter Thomas Schwizer, der wegen der Pandemie bisher nicht offiziell für seine Verdienste geehrt werden konnte.]Die Verdienste Schwizers für Buchs Medien ähnelten jenen Urs Buchers, sagte der Verwaltungspräsident. Urs Bucher, der aus dem Verwaltungsrat zurücktritt, habe sich als «unerschütterlicher Verlagsnavigator» bewährt, der bei komplexen Entscheidungen zu Rate gezogen worden sei. Er «beugte sich über seine Schiffskarte, in der er alle Untiefen und Wellen ausmachte, und legte zielsicher die beste wie auch sicherste Schiffsroute fest», würdigte Roland Stump Buchers siebenjähriges Wirken im Verwaltungsrat.Bereits im letzten Sommer war der frühere Vizepräsident Jürg Weber aus dem Verwaltungsrat ausgeschieden.Die verbleibenden, von der Versammlung bestätigten Verwaltungsräte sind Roland Stump (Präsident), Galledia-VR-Präsident Urs Schneider (bei Buchs Medien Vizepräsident) sowie Galledia-Vizepräsidentin Karin Bürki Sonderegger, Christoph Rohner und Galledia-CEO Daniel Ettlinger.Der W&O - ein GrundnahrungsmittelHeinz Duppenthaler, Verlagsleiter der Galledia Regionalmedien AG (Der Rheintaler, Rheintalische Volkszeitung, rheintaler.ch) sagte, in nur drei Monaten sei die Ablösung des Buchser Unternehmens von CH Media erfolgt. IT, Administration, Verkauf, Redaktion und Prepress seien lückenlos in die Galledia integriert worden. Wie Galledia-Verwaltungsratspräsident Urs Schneider und Galledia-CEO Daniel Ettlinger (der einst in Buchs seine Karriere startete) betonte Duppenthaler das Bestreben, dem Lokaljournalismus auch im W&O grosses Gewicht beizumessen und die Regionalität hochzuhalten. So befinde sich auch das Korrektorat nicht mehr in Banja Luka, sondern in Berneck. Und im August wird ein zusätzlicher Redaktor die Arbeit aufnehmen. Die neue Webseite buchsmedien.ch, der Aufbau einer neuen topmodernen Online-Plattform für lokale Nachrichten und die am 8. März erstmals erschienene Grossauflage des W&O (mit Verteilung in 21500 Haushalte) sind erste Früchte der verstärkten regionalen Ausrichtung. Im ersten Quartal des neuen Jahres hat sich der Umsatz weit mehr als verdoppelt.W&O-Chefredaktor Armando Bianco bezeichnete die Übernahme der Buchs Medien AG durch Galledia als «absoluten Glücksfall». Die Rücksicht auf die in Buchs bestehenden Bedürfnisse sei deutlich spürbar und das klare Bekenntnis der neuen Eigentümerin erfreulich. Nach vielen Besitzer- und Strategiewechseln habe der W&O nun «wieder einen Brand».Roland Stump bezeichnete den W&O als Grundnahrungsmittel und somit als ein quasi überlebenswichtiges Produkt.

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