18.08.2019

Wo Rauch ist, ist meist auch Feuer

Am Freitagabend war die Feuerwehr Rebstein-Marbach, die Rema, im Grosseinsatz. Zum Glück war es kein echter Brand, sondern eine Übung.

Von Gerhard Huber
aktualisiert am 03.11.2022
Dichte Rauchwolken quillen aus einem alten, abbruchreifen Haus an der Bahnhofstrasse in Rebstein. Zwischen den Dachziegeln hindurch, aus den Fenstern und Mauerspalten. Binnen Minuten ist die freiwillige Feuerwehr Rebstein-Marbach mit ihrem schweren Gerät vor Ort. Geordnete Hektik bricht aus, denn in der kurzen Zeit nach der Ankunft der drei grossen Rüstwagen, der kleineren Materialwagen und des Kommandowagens gilt es, Ver-kehrsabschrankungen zu er-richten, in Windeseile die Schläuche zu verlegen, mit den Hydranten zu verbinden und unter Druck zu setzen. Gleichzeitig sind einige mit grossen Äxten bewaffnete Feuerwehrmänner schon dabei, die Türen des rauchenden Hauses aufzubrechen, um mit Atemschutzmasken und Sauerstoffflaschen ausgerüstet, die allenfalls noch darin befindlichen Menschen zu suchen und zu retten.«Wasser marsch!» – aus vielen SchläuchenBefehl «Wasser marsch!» – und aus vielen Schläuchen ergiesst sich das feuerlöschende Nass auf Dach und Mauern sowie in die Fenster des Brandhauses. Zum Glück ist dies in Wahrheit eine Übung und keine wirkliche Flammenhölle. Der dichte, aus dem Übungshaus wabernde Rauch kommt nicht vom Feuer, sondern aus der Trockeneismaschine. Nebel, wie er auch bei Popkonzerten oder in Diskotheken zur Anwendung kommt. Das in nächster Zeit abzubrechende Haus wurde von den Eigentümern für diese Übung der Brandlöschtruppe von Rebstein und Marbach zur Verfügung gestellt. Eine Möglichkeit, unter realitätsnahen Umständen die Schlagkraft und Ausbildung der Feuerwehrmänner mit Kommandant Stefan Kläui zu trainieren und zu testen. Zahlreiche schaulustige Rebsteiner, darunter Gemeindepräsident Andreas Eggenberger und natürlich auch der Präsident des Feuerwehrvereins Rema, Hansjörg Keel, liessen es sich nicht nehmen, ihren «Firefightern» auf die behandschuhten Finger zu schauen.Inzwischen war der bei einem Alarm der Stufe zwei automatisch anrückende und zentral in Altstätten stationierte Hubretter eingetroffen, mit dessen in grosse Höhe ausfahrbarem Korb vom Feuer eingeschlossene Menschen auch aus den oberen Stockwerken befreit werden können. Das Haus ist nach einigen Minuten vom vielen Löschwasser tropfnass. Nach der Meldung, dass das Feuer unter Kontrolle sei, wird mit grossen Ventilatoren der Rauch ausgeblasen und die verletzten Brand- und Rauchopfer herausgetragen.Einsatzleiter Sandro Keel zeigte sich direkt nach dem Ende der Übung erleichtert und zufrieden: «Da wurde von unseren Leuten sehr gut gearbeitet, mit Topmotivation und grossem Einsatz wurde das Feuer umsichtig unter Kontrolle gebracht.» Kommandant Stefan Kläui konnte nach der Einsatzbesprechung schon einen differenzierteren Kommentar abgeben: «Es war sehr viel Positives zu beobachten. Auf der Strasse vor dem Haus wurde der Schlauchdienst nicht optimal erfüllt und auch die externe Kommunikation, etwa mit dem Hubretter, hat die Anforderungen nicht erfüllt. Deshalb konnte auch einer der vermeintlich Verletzten nicht aus dem obersten Stock gerettet werden.» Kommandant Kläui wird jedenfalls die wenigen bei dieser Grossübung festgestellten Probleme in den Übungsplan des kommenden Jahres einfliessen lassen. Damit im Ernstfall alles funktioniert.Gerhard Huber

Abo Aktion schliessen
News aus der Region?

Alle Geschichten, alle Bilder

... für nur 12 Franken im Monat oder 132 Franken im Jahr.