27.09.2019

Wissen für eigene Projekte nutzen

Der Trockenmauer-Baukurs der Naturschutzkommission Oberriet stösst auf grosses Interesse.

Von Cécile Alge
aktualisiert am 03.11.2022
Die Naturschutzkommission der Gemeinde Oberriet führt regelmässig öffentliche Anlässe durch, um die Bevölkerung für die Natur, deren Schutz, Erhalt und Pflege zu sensibilisieren. Nun läuft ein dreiteiliger Kurs, an dem man das handwerkliche Geschick und das technische Know-how für den Bau von Trockenmauern lernen kann. 19 Männer und eine Frau nehmen teil. Sie lernen unter fachkundiger Leitung von Hubert Schneider, Bauamtsmitarbeiter der Gemeinde Rüthi, welche Funktion Trockenmauern haben, wie sie aufgebaut sind und wie man sie selbst baut. Als Praxisobjekt dient eine in die Jahre gekommene Trockenmauer auf dem Oberrieter Blattenberg.Mit Freude am WerkAm ersten Kurstag, an dem vor allem Theorie und Grundwissen vermittelt wurde, war das Wetter kalt und nass. «Das hat schon etwas auf die Motivation der Teilnehmenden gedrückt», blickt Kursleiter Hubert Schneider zurück. Dafür war ihnen am zweiten Kurstag ein frühherbstlicher Strahletag beschieden. Entsprechend engagiert waren alle bei der Sache. «Es freut mich, dass die Anwesenden mit so grossem Interesse dabei sind und auch Freude an der Arbeit haben», sagte Schneider bei einem Augenschein vor Ort. Die lange Trockenmauer, die unter seiner Regie entsteht, wird denn auch ein schönes Gemeinschaftswerk. Das ist jetzt schon zu sehen. Die Trockenmauer fügt sich wunderbar geschmeidig in den Hang ein.Uralte Baumethode erlerntSie punktet aber nicht nur optisch, sondern wird nach der Fertigstellung auch einen wichtigen ökologischen Nutzen haben. Sie bietet verschiedenen Lebewesen Schutz und Wohnraum und fördert die Biodiversität. «Schon bald werden sich hier wohl die ersten Eidechsen an der Sonne aufwärmen», sagt der Kursleiter.Anders als bei herkömmlichen Mauern verwendet man beim Trockenmauerbau keinen Mörtel oder anderen Klebstoff. Bei dieser Jahrhunderte alten Baumethode liegen die Steine –meistens sind es Natursteine –kunstvoll geschichtet ohne Bindemittel lose aufeinander. Die nötige Stabilität wird Schicht für Schicht durch den richtigen Aufbau und das Gewicht der Steine selbst gewährleistet.Beitrag für die Natur leistenWie aus Gesprächen mit den Kursteilnehmenden hervorgeht, interessiert sich die Mehrheit von ihnen schon lange für diese alte Bautradition. Dass sich jetzt in der Region eine – übrigens kostenlose – Möglichkeit bietet, diese zu erlernen, haben sie gerne genutzt. Einige von ihnen möchten ihr angeeignetes Wissen gleich auch für ein eigenes Trockenmauer-Projekt nutzen. Das freut natürlich Martin Stieger, den Präsidenten der Oberrieter Naturschutzkommission. «Genau deshalb führen wir solche Anlässe durch. Wir hoffen, dass die Bevölkerung motiviert wird, selbst einen Beitrag für die Natur zu leisten. Wenn dieser dereinst in Form einer Trockenmauer im Garten gestaltet wird, profitieren alle davon: Mensch, Tier und Natur», so Stieger.

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