Der Tag dieser Feier im Optikhus wird noch aus einem anderen Grund in die Firmenchronik eingehen, denn am Montag, 8. November hat das Unternehmen mit der Auslieferung autonom fliegender Laserscanning-Sensoren begonnen. Mit ein paar Berührungen auf einem Tablet können Anwender schnell und einfach Strukturen und Umgebungen präzise und vollständig aus der Luft scannen.Diese Neuheit erwähnte der heutige Leica-CEO Thomas Harring, der zusammen mit seinem Vorgänger Jürgen Dold (dem heutigen President GSI bei Hexagon) mit einer grossen Präsentation die Firmengeschichte nachzeichnete.Harring sagte auch, das Unternehmen habe Digitalisierung nie als Bedrohung wahrgenommen, sondern stets als Chance. Heute ist die Leica Geosystems AG in der Lage, komplexe Infrastrukturprojekte zu digitalisieren.Bau eines Hochhauses steht unmittelbar bevorEine ganze Reihe von Gratulierenden richtete Grussworte an die geladenen Gäste und die Vertreter von Leica.Regierungsrat Beat Tinner als Vorsteher des kantonalen Volkswirtschaftsdepartements meinte scherzhaft, mit 100-Jahre-Jubiläen habe er Erfahrung; in seiner früheren Funktion als Gemeindepräsident von Wartau habe er regelmässig Hundertjährigen zum Geburtstag gratuliert. Tinner sagte, die St.Galler Regierung habe die Stärkung der Innovationskraft als Ziel ihrer jüngst vorgestellten Schwerpunktplanung festgelegt. Die Zustimmung des Bundesrates zum Innovationspark Ost wertet er als Beleg für die hohe Leistungsfähigkeit des Werk- und Denkplatzes Ostschweiz – und es sei erfreulich, dass Leica zu den ersten Firmen gehöre, die sich in der Trägerschaft des Innovationsparks Ost engagieren.Die Balgacher Gemeindepräsidentin Silvia Troxler nannte die Gründung der Firma Heinrich Wild einen Glücksfall in einer schwierigen Zeit. Das Unternehmen sei heute unbestritten eine der wirtschaftlichen Perlen im Rheintal, deren Bedeutung die Bevölkerung sich voll bewusst sei. Die Gemeinde fördere die weitere Entwicklung gern. Thomas Harring erinnerte an den unmittelbar bevorstehenden Bau eines Hochhauses für Forschung und Entwicklung und sprach von einem hohen zweistelligen Millionenbetrag.Leica «hat es Besonders gut gemacht»Hans Hess bezeichnete seine zehn Jahre an der Leica-Spitze (bis 2005) als die «spannendste, abwechslungsreichste Phase seines Berufslebens». Er habe seither stets mit einem Auge ins Rheintal geblickt und seine Liebe für Leica und das Rheintal bis heute bewahrt.Der spätere Präsident von Swissmem (bis 2020) sieht die Innovation als Lebenselexier der Schweizer Wirtschaft und erklärte, das Heerbrugger Unternehmen habe «es besonders gut gemacht»; schon früh, unter dem Namen Wild, habe es mit dem Theodoliten T2 ein Weltprodukt lanciert.Immer wieder habe es bahnbrechende Innovation gegeben; er erinnere sich zum Beispiel an millimetergenaue Distanzmessungen und mikromillimetergenaue Lasertracker, sagte Hans Hess. Bei Wild (und später Leica) hätten hohe Ingenieurskunst, ein hohes Leistungsbewusstsein, Neugier und viel unternehmerischer Mut eine erfolgversprechende Mischung ergeben.Hochkarätige Runde bei PodiumsgesprächDer Direktor des Bundesamtes für Landestopographie, Fridolin Wicki, «vertiefte das Lob für die Leica-Messtechnik», indem er davon berichtete, wie Leica und die Landestopographie sich gegenseitig befruchtet und einen gegenseitigen Austausch gepflegt hätten, der beide Seiten zu Höchstleistungen angespornt habe.
[caption_left: Der Unternehmer und ehemalige «Blick»-Chefredaktor Sacha Wigdorovits moderierte ein
Podiumsgespräch mit Hans Hess, Jürgen Dold, Thomas Harring und Thomas Schmidheiny (von links).]Unter den hochkarätigen Gästen fand sich auch der einstige Leica-Verwaltungsratspräsident Thomas Schmidheiny, der zusammen mit Jürgen Dold, Thomas Harring und Hans Hess an einem Podiumsgespräch teilnahm. Dieses moderierte der frühere «Blick»-Chefredaktor und Unternehmer Sacha Wigdorovits.In dieser Rund stammten einige markige Aussagen von Hess. Er brachte sein Bedauern über das Scheitern des Rahmenvertrags mit der EU zum Ausdruck und meinte: Der Bundesrat habe die Führung zu übernehmen, mache das aber wieder nicht und «macht mi als Bürger varruckt».Die Leica-Gäste hatten nach dem Festakt die Gelegenheit, sich die vorzüglich gestaltete Jubiläumsausstellung im oberen Stockwerk des Optikhuses anzusehen, die Interessierten auf Anmeldung zugänglich ist.