28.10.2021

«Wir wollen in die Tiefe gehen»

Alles, was sie interessiert, bringen zwei Rheintaler Studenten in einem Podcast zur Sprache. 29 Folgen sind online.

Von Interview: Alena Tschümperlin
aktualisiert am 03.11.2022
Interview: Alena TschümperlinEs fühlt sich an, als würde man mit zwei Kollegen gemütlich was trinken und bis spät in die Nacht über Alltagsfragen philosophieren. Vithursun Vinayagamoorthy aus Au, 25 Jahre, Student an der Pädagogischen Hochschule, und Fabian Strässle aus Altstätten, 26 Jahre, Geschichtsstudent, nehmen ihre Hörerinnen und Hörer mit auf eine Gedankenreise rund um Politik und Gesellschaft, diskutieren über das Dilemma zwischen einem Audi RS6 und der Klimakrise oder auch über «Humor, Liebe und Good News», so der Titel einer ihrer Folgen im Podcast den sie «Moorthy & Munda» nennen. Wieso haben Sie sich entschieden, gemeinsam einen Podcast zu starten? Vithursun Vinayagamoorthy: Ich bin Mitglied einer Organisation, die Menschen motivieren möchte, sich für etwas zu engagieren. Bevor ich andere motivieren kann, wollte ich selbst ein Projekt starten. Da ist die Idee eines Podcasts entstanden. Ich hörte schon länger dieses Medienformat und konnte mir vorstellen, selbst einen Podcast zu produzieren – aber nicht allein. Also holte ich Fabian mit ins Boot. Fabian Strässle: Wir vertreten oft ähnliche Ansichten und diskutieren gerne stundenlang über gesellschaftliche Themen. Es kam auch schon vor, dass wir uns um 20 Uhr mit einem Glas Wein hinsetzten und das Gespräch um fünf Uhr morgens mit einem Spaghetti-Plausch endete. Wir kannten uns bereits vor dem Start des Podcasts gut. Die aufgezeichneten Diskussionen haben uns aber noch mehr zusammengeschweisst – und wir entwickelten innerhalb von drei Jahren eine tiefe Freundschaft. Wann haben Sie mit den Aufzeichnungen begonnen? Wir haben den Start immer etwas hinausgezögert. Als Corona kam, war das für uns der perfekte Zeitpunkt. Wir waren beide sowieso zu Hause und hatten Zeit, um über Gott und die Welt zu sprechen. Also bestellten wir zwei Mikrofone und gingen das Projekt an. Worüber sprechen Sie in den Folgen? Hauptsächlich über Politik. Aber auch über allgemeine Dinge, die uns und die Gesellschaft beschäftigen, wie beispielsweise Genderneutralität oder Diskriminierung. Auch die Abstimmungen sind ein fixer Bestandteil des Podcasts. Wie bereiten Sie sich vor? Unter der Woche schicken wir uns Themen, die wir interessant finden und legen das Hauptthema für die kommende Folge fest. Was daraus entstehen soll, lassen wir offen und reden einfach drauflos. Freestylen können wir recht gut, hat sich herausgestellt. Verfolgen Sie ein bestimmtes Ziel mit dem Podcast? Wir wollen Gedanken anregen und provozieren. Oft kratzen Menschen nur an der Oberfläche. Wir wollen in die Tiefe gehen, hinterfragen und herausfinden, wo der Ursprung eines Problems liegen könnte. Im Podcast reden wir manchmal ziemlich einseitig. Es ist kein neutraler Podcast und nicht alle müssen unserer Meinung sein. Wenn aber nur schon jemand auf uns zukommt und meint, er oder sie sei gar nicht unserer Meinung, haben wir etwas erreicht. Wir lernen im Gespräch auch gern andere Seiten kennen.Hinweis«Moorhty & Munda» ist auf Podcast-Plattformen zu hören..

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