Am Mittwoch hatte das Bildungsdepartement darüber informiert, wie die Regierung die Berufsbildungsstandorte optimieren möchte (siehe Ausgabe vom Donnerstag). Drei Rheintaler CVP-Kantonsräte, Andreas Broger, Patrick Dürr sowie Michael Schöbi erarbeiteten daraufhin einen Vorstoss, den die CVP-EVP-Fraktion des Kantonsrats umgehend einreichte. Was das Berufs- und Weiterbildungszentrum in Altstätten betrifft, habe der Kanton in seiner Mitteilung wesentliche Punkte nicht erwähnt, sagt Andreas Broger, der auch Stadtrat in Altstätten ist. Eine Verschiebung gewisser Ausbildungsgänge, wie jetzt vorgesehen, sei «nicht zwingend falsch»; die Informationen des Bildungsdepartements jedoch nicht vollständig, sagt Andreas Broger.Am Standort des Berufs- und Weiterbildungszentrums BZR in Altstätten gibt es derzeit 411 Lernende mit KV-Profil, 105 Lernende im Fach Medizinische Praxisassistenz EFZ, die Berufsmatura absolvieren 20 Schülerinnen und Schüler. Dazu kommen im Weiterbildungssegment (Stand erstes Halbjahr) 218 Studierende.Würden künftig die Ausbildungsberufe im Gesundheitswesen in Rorschach gebündelt, wäre es folgerichtig, auch die Lernenden «Medizinische Praxisassistenz EFZ» dorthin zu verlagern. Welche Berufsfachlehrgänge aus Rorschach ggf. nach Altstätten kämen, ist ebenfalls nicht klar. Nachdem Altstätten das Spital verlieren soll, dürfe der Standort nicht nochmals geschwächt werden, indem auf Zentralisierung gesetzt werde, sagt Andreas Broger. Die Berufsfachschule dürfe nicht in der Bedeutungslosigkeit verschwinden, mahnt CVP-Kantonsrat Sandro Hess. Er ist Mitglied der Berufsfachschulkommission des BZR Rorschach-Rheintal und hatte aus Befangenheitsgründen nicht an der Erarbeitung der Interpellation seiner Fraktion mitgewirkt.Durch das neue Berufsschulgesetz habe die Berufsfachschulkommission bereits Kompetenzen eingebüsst, stellt Hess fest. Bei der jüngsten Entscheidung sei die Kommission erst einen Tag vor Verkündung des Grundsatzentscheids informiert worden. «Wir wollen eine gute Lösung für die Bevölkerung und auch für die Mitarbeitenden des BZR», so Hess. Die jetzige Situation sei wenig motivierend.