Die regionalen Messen in der Ostschweiz bewegten jährlich über eineinhalb Millionen Menschen, also einen Sechstel der Schweizer Bevölkerung. «Sie haben damit eine wichtige wirtschaftliche Funktion als Wirtschaftsförderer und Impulsgeber für Handel, Handwerk und Gewerbe», heisst es in der Medienmitteilung, die anlässlich des Messevertreter/-innen-Treffens verschickt wurde. Doch nun wurden diese Marktplätze coronabedingt gestoppt: Die Rhema gab Mitte November bekannt, dass sie 2021 ihre Tore nicht öffnen wird, die Liechtensteiner Lihga letzte Woche. Trotzdem gebe es Lichtblicke, denn es werde an den Strategien weitergearbeitet.Messen im kleineren RahmenDie Olma Messen erfanden die «Pätch – es bitzli Olma». «Wir wollten an etwas arbeiten und Neues ausprobieren. Auch wenn der Besucheransturm etwas unter den Erwartungen lag: Wir sind sehr zufrieden, denn wir haben viel gelernt», sagt Direktorin Christine Bolt. Viele regionale Messen wurden allerdings abgesagt, wenigstens die Berufs- und Bildungsmesse «next-step» in Liechtenstein und die Berufsmesse Thurgau konnten durchgeführt werden. Die Herbstmesse Dornbirn war die erste Publikumsmesse in dieser Grösse, die österreichweit nach dem 1. September stattfinden durfte. Viele Messen trafen die kurzfristigen Absagen aber hart. Die Umsatzeinbrüche sind gemäss Mitteilung riesig. Die Messemacher sprechen von rund 80 Prozent. Während die Olma Messen von Stadt und Kanton St. Gallen sowie vom Kanton Thurgau finanziell unterstützt werden, können regionale Messen, die wie die Rhema überregionale Ausstrahlung besitzen, nicht damit rechnen. Diese zu unterstützen, liege nicht am Kanton, sondern an den Standort- und Regionsgemeinden.«Unsere Messe braucht ein Rahmenprogramm»Während viele Messen für 2021 bereits abgesagt sind, macht man sich bei den Olma Messen Gedanken, ob es sinnvoll wäre, Frühjahrsmessen in den Sommer zu verlegen. Doch vor allem bei den regionalen Messen fehlt dieser Spielraum, da meist keine feste Infrastruktur vorhanden ist und die Messestadt bei jeder Ausgabe von Grund auf neu aufgebaut werden muss. «Unsere Messe braucht die perfekte Performance, um erfolgreich zu agieren: Viel Publikum, starke Events und ein vielseitiges Rahmenprogramm, ansonsten funktioniert es nicht», erklärt Simon Büchel, Messeleiter der Rhema. Er ist überzeugt: «Es benötigt in der jetzigen Lage unbedingt den Dialog mit der Politik. Um längerfristig erfolgreich bestehen zu können, sind wir auf Unterstützung angewiesen.»