27.07.2020

«Wir sehn uns wieder»

Im Juli erschien das siebte Album der Fäaschtbänkler. Es ist Hoffnung und Botschaft zugleich.

Von Benjamin Schmid
aktualisiert am 03.11.2022
Seit elf Jahren treten Marco Graber und Andreas Frei aus Kriessern, Michael Hutter aus Marbach, Roman Pizio aus Oberegg sowie Roman Wüthrich aus Montlingen gemeinsam als Fäaschtbänkler auf. Sie verwandelten so manchen Konzertsaal in eine Festhütte. Und doch trifft sie die Coronapandemie als Künstler besonders hart.«Wir sind seit März sozusagen arbeitslos», sagt Andreas Frei, «momentan leben wir vom Ersparten der letzten Jahre.» Während Marco Graber als Mechaniker und Michael Hutter als Konstrukteur zusätzliche Einnahmen generieren, ist Andreas Frei als Tontechniker und Produzent tätig. Roman Pizio und Roman Wüthrich wiederum bessern ihr Gehalt als Musiklehrer auf. «Jedes Bandmitglied hat ein zweites Standbein, jedoch leben alle hauptsächlich von den Einnahmen durch CD-Verkauf und Streamings», sagt Marco Graber.«Jeder Auftritt ist wie eine Klassenfahrt»Als die fünf Musiker im Oktober ein Songcamp auf einer Alphütte organisierten, dachte noch keiner daran, dass das neue Album «Wir sehn uns wieder» ohne Taufe und Konzert veröffentlicht werden würde. Das mit 14 Liedern bestückte Album zelebriert den typischen Volkspop der Fäaschtbänkler. Es ist facettenreich und kreativ. Die Spielfreude springt auf die Zuhörer über, die Mischung aus Lyrik und Klang verbreitet gute Laune. «In jedem Titel geht es um etwas anderes», sagt Michael Hutter, «grundsätzlich aber um positive Gefühle.» Im Titelsong gehe es darum, dass man sich auf eine bestimmte Person freut, die man schon längere Zeit nicht mehr gesehen hat. Andererseits ist der Albenname auch treffend für ihre auftrittsfreie Zeit und verbindet Hoffnung und Zuversicht: «Wir hoffen, irgendwann wieder spielen zu können», sagt Roman Pizio und Roman Wüthrich ergänzt: «Und dann sehn wir uns wieder.»Allein, um finanziell über die Runden zu kommen, braucht die Band Auftritte. Weil es den Mitgliedern aber auch ausserordentlich viel Spass bereitet, vor Publikum aufzutreten und es mit ihrer Musik zu begeistern, stimmt es sie traurig, dass über 50 Engagements ersatzlos gestrichen wurden. Jeder Auftritt sei wie eine Klassenfahrt: viele gut gelaunte Menschen, tolle Begegnungen und eine unvergessliche Zeit. «Deswegen lassen wir den Kopf nicht hängen», sagt Andreas Frei, «wir wollen unterwegs sein und einfach wieder spielen können.» Bis dahin heisst es, am Ball zu bleiben, viel zu proben und Videos zu drehen, aber auch all den Fans für ihre Unterstützung zu danken. Und doch stehe momentan noch alles in den Sternen.HinweisMehr Informationen unter www.faeaschtbaenkler.ch/home.html.

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