Mathias Volz, engagiert man sich beim U19-Turnier, ist Fussball natürlich eine Leidenschaft. Wie verlief Ihre fussballerische Laufbahn?
Mathias Volz: Weil ich in jungen Jahren viel Energie hatte und meine Eltern diese etwas kanalisieren wollten, haben sie mich in die Fussballschule des FC Schaffhausen geschickt. Aber mit 18 Jahren hatte ich schon drei Operationen am Knie. Danach habe ich in verschiedenen Vereinen ein wenig mittrainiert, wenn es die Gesundheit zuliess, aber die Aktivkarriere war früh beendet.
Sie sind seit 2018 im Turnier-OK. Wie sind Sie zur Aufgabe gekommen?
Ich wohne in Altstätten im gleichen Quartier wie Vizepräsident Michael Zeller. Er hat mich schon als zweiten Läufer beim Sponsorenlauf engagiert, bevor ich im OK war. Als dann Daniel Vogt aus der Organisation austrat, haben mich Michael Zeller und Urs Schneider gefragt, ob ich Interesse habe. Da musste ich nicht lange überlegen und habe zugesagt.
Mit der Teambetreuung haben Sie ein intensives Ressort vor und während der Spieltage. Was sind Ihre Aufgaben am U19-Turnier?
Meine Hauptaufgabe ist die Betreuung aller Mannschaften ab dem Zeitpunkt, an dem sie Schweizer Boden betreten oder in Altstätten eintreffen. Zu Ende ist mein Job, wenn das letzte Team abgereist ist, was bis zu sechs Tage dauern kann. Hierzu gehören sämtliche Transporte, Übernachtungen und Essen sowie viele Kleinigkeiten, die beachtet werden müssen.
Die Kleinigkeiten täuschen wohl; sie brauchen wahrscheinlich auch viel Zeit?
Ja, es braucht gewiss Zeit, aber vieles machen wir sehr gern. Es geht beispielsweise darum, ob Spieler Allergien haben und darum nicht alles essen können. Hier haben wir einen tollen Austausch mit den teilnehmenden Vereinen und Hotels. Die Hotelteams in der «Sonne», dem «Badhof» und dem «Lindenhof» sind eingespielt und haben sich an die Fussballer gewöhnt.
Nicht nur die Teams gehören in Ihr Métier, sondern auch die Schiedsrichter.
Die Schiedsrichter sind genau gleich wichtig wie die Teams. Auch hier koordinieren wir die Übernachtungen und die Verpflegung, damit die Offiziellen ihre beste Leistung abrufen können. Ebenfalls gehört die Bekleidung des Teams Altstätten verstärkt zu meinem Aufgabengebiet – und ich unterstütze meine Vorstandskollegen in diversen Punkten wie der Sponsorensuche.
Bei Ihnen laufen viele Informationen und Abläufe zusammen. Was sind die grössten Schwierigkeiten während der Vorbereitung vor dem Turnier?
Die grösste Schwierigkeit ist, bis zum Turnierstart immer flexibel zu bleiben. Wir haben internationale Vereine, die in den jeweiligen Alterskategorien bis zu 50 Spieler im Kader haben und hier nur 18 melden dürfen. Hier kann es bis kurz vor Anpfiff Anpassungen geben, sowohl bei den Spielern als auch bei den Betreuern. Das verlangt sehr viel Koordination mit der Turnierleitung und Kommunikation. Auch von den Hotels wird diesbezüglich viel abverlangt, zumal jeweils alle verfügbaren Betten in Altstätten für unser Turnier blockiert sind.
Sie können das wohl gar nicht alleine machen. Wie gross ist das Team an Teambetreuern während des Turniers, die Sie unterstützen?
Ich habe während dem Turnier pro Mannschaft einen zuständigen Betreuer, der die Landessprache spricht. Zudem sind ständig zwei Schiedsrichter-Betreuerinnen im Einsatz. Ich durfte einige, die schon sehr lange dabei sind, von meinem Vorgänger Daniel Vogt übernehmen. Sie begleiten die Mannschaften ab der Ankunft am Flughafen 24 Stunden täglich, bis sie wieder abgereist sind. Die Aufgabe ist sehr anspruchsvoll und intensiv. Dabei opfern die Leute gar Ferientage für ihren Einsatz am Turnier, was nicht selbstverständlich ist.
Schätzen die Mannschaften und ihre Entourage diese gute Betreuung?
Ja, sehr. Gerade durch die Betreuung in allen Bereichen haben wir uns als «kleines» Altstätten international einen sehr guten Ruf erarbeitet. Teams, die hier waren, kommen in der Regel sehr gern wieder, was auch bei der diesjährigen Austragung wieder sichtbar ist. Dies darf bei grossen, internationalen Vereinen nicht als selbstverständlich betrachtet werden.
Wie viele Helferinnen und Helfer sind um Sie im Einsatz?
Neben mir stehen zusätzlich fünf Fahrer für zwei bis drei Kleintransporter im Einsatz, um die Spieler zu transportieren. So komme ich auf ein Total von rund 15 ehrenamtlichen Personen.
Können Sie dank des eingespielten Teams am Turnier auch mal ein Spiel verfolgen?
Wenn ich meinen Job gemacht habe und während des Turniers keine grossen Aufgaben anstehen, kann ich das Geschehen mal beobachten. Aber ehrlicherweise konnte ich, seit ich im OK bin, noch nie ein Spiel in der vollen Länge schauen. Es gibt immer kleine Details anzupassen, da ich sehr nahe an den Teams bin. Zudem gibt es während der beiden Turniertage immer wieder Fragen bezüglich der Verpflegung.
Es gibt sicher mittlerweile einige witzige Geschichten, die Sie während der Turnierphase erlebt haben.
Ja, da gibt es einige. Sehr schöne Stunden haben wir mit dem FC Nitra im «Badhof» erlebt. Aber auch die Ausflüge mit den Südamerikanern auf den Säntis sind immer ein Highlight. Einer wollte mal nicht mehr runter vom Berg, da er nie mehr so nahe an Gott kommen würde.
Worauf freuen Sie sich am diesjährigen Turnier?
Darauf, dass es los geht. Den Kick-Off bildet immer der Zeltaufbau; dann geht es so richtig los und die Vorfreude steigt. Und ich freue mich sehr auf die Zusammenarbeit mit den Betreuern und mit allen Beteiligten des Turniers. Dazu gehören auch die Zuschauerinnen und Zuschauer.