01.08.2022

«Wir alle sind die Schweiz»

SVP-Nationalrätin Esther Friedli äusserte in Widnau besinnliche und politische Gedanken zum 1. August

Von Susi Miara
aktualisiert am 02.11.2022
Susi MiaraGemeindepräsidentin Christa Köppel freute sich, nach zwei Jahren Unterbruch die Bundesfeier wieder gemeinsam begehen zu dürfen. Zwei Jahre habe auch Festrednerin Esther Friedli Widnau die Treue gehalten. Nach jeder Verschiebung habe sie ihre Teilnahme wieder bestätigt. «Wir legen Wert darauf, Persönlichkeiten zur 1.-August-Feier einzuladen, die etwas zu erzählen haben», sagte Christa Köppel.Über die Geburtder SchweizEsther Friedli erinnerte kurz daran, was vor 731 Jahren auf dem Rütli geschehen ist sowie an die Gründung des Nationalstaates 1848, als sich 25 Kantone zu einer «Willensnation» zusammenschlossen. «Heute, am Geburtstag der Schweiz, dürfen wir mit Stolz sagen: Die Schweiz ist ein grossartiges Land mit einem einmaligen Staatswesen.» «Bei uns ist das Volk der Souverän», sagte Friedli. Das bewahre vor Machtmissbrauch und garantiere Freiheit und Selbstbestimmung. Die grössten Dummheiten und Kriege in der Geschichte hätten die Mächtigen, nicht das Volk angezettelt. Das einmalige Staatswesen bringe eine sehr enge Verbundenheit zwischen dem Staat und seinen Bürgerinnen und Bürgern mit sich. «Eigentlich sind wir alle die Schweiz», sagte Esther Friedli.Esther Friedli kam aber nicht nur, um zu gratulieren. Sie äusserte drei persönliche Wünsche an die Schweiz: So soll die Unabhängigkeit und Standhaftigkeit bewahrt werden. Um den Wohlstand halten zu können, soll der Fokus auf wichtige Themen gelegt werden und das Miteinander und Füreinander sollen ins Zentrum gesetzt werden. Ihr bereite es Sorgen, dass gewisse Politikerinnen und Politiker lieber in Brüssel als im Bundeshaus in Bern tagen würden. Wenn sich die Politik nicht wieder mehr an der Unabhängigkeit orientiere, müsse es das Volk tun. Auch das Motto «der Staat soll nur regeln, was nötig ist» sei passé. Heute werde der Staat für alles verantwortlich gemacht und soll alles regeln: «Es werden Debatten darüber geführt, wie viele Toiletten es braucht oder welche Strassennamen noch erwünscht sind, obwohl es möglich ist, dass wir in einigen Monaten zu wenig Strom haben.» Der Fokus müsse wieder auf die wirklich wichtigen Themen gerichtet werden: «Die einheimische Produktion von Nahrungsmitteln, die sichere und bezahlbare Produktion von Strom, die Sicherung der Sozialwerke, die Stärkung der Armee und der sorgsame Umgang mit den Steuergeldern.»Schliesslich wünscht sich Esther Friedli, das Miteinander und Füreinander wieder stärker zu gewichten. Gemeinsam feiern, lachen, anstossen und frohe Stunden geniessen. «Denn ‹Wir›, das ist die Schweiz», sagte sie. «Eine Willensnation mit vier Sprachen und unzähligen Dialekten, geschaffen von unseren Vorfahren, im Wissen, dass wir unterschiedlich sind, aber mit dem Willen einzustehen für Freiheit, Unabhängigkeit und Sicherheit und im Bestreben, Wohlstand und Frieden zu erlangen.»

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