Wintersport vor 100 Jahren

Peter EggenbergerIm kürzlich erschienenen, von David Hänggi-Aragai verfassten Buch «Oberegger Geschichte» widmet sich Mitautor Thomas Fuchs der Entwicklung des Wintersports rund um den St. Anton. «Erste Wintertouristen im Appenzellerland sind am 4. Januar 1895 dokumentiert, als vier Touristen aus Schweden mit ‹drei Meter langen Schneeschuhen› den Säntis besteigen wollten», schreibt Fuchs. «Ein ideales Gelände für die frühere Skitechnik bildeten aber nicht die steilen Bergflanken im Alpstein, sondern die Nord- und Osthänge der Appenzeller Voralpenhügel. Das Vorderland wurde im frühen 20. Jahrhundert zum Wintersportgebiet.» –«Der junge Skiclub Heiden wollte die Menschen aus der winterlichen Zurückgezogenheit der Stuben hinaus in den frostklingenden Wald, auf die Höhen von St. Anton, Tanne, Gupf und Kaien weisen. Zum besonders beliebten Skitourenziel wurde der St. Anton», schreibt Fuchs.Mit der Gründung des Skiclubs Oberegg (1932) wurden die Abfahrtsrouten hinunter ins Dorf markiert. Dabei erfolgte ein Appell an die Bauern, im Winter die Zäune zu entfernen.Jeden Winter waren Skirennen an der Tagesordnung, wobei die Fahrzeiten minutiös festgehalten wurden. Am 14. Januar 1945 realisierte Uhrmacher Armin Schmid (der spätere Inner­rhoder Zeugherr) mit 2:35 Minuten die Bestzeit, wobei die Rennstrecke vom St. Anton bis zur Brücke bei der Sägerei im Fallbach führte.Bezüglich der Vorderländer Skilifte hatte Heiden erneut die Nase vorn, wurde doch die Anlage auf den Bischofsberg im Dezember 1964 eröffnet. Thomas Fuchs: «Die Einrichtung eines Lifts stand in Oberegg erstmals 1958 zur Diskussion. Die von der Sägeweid bis zum Bürki führende Anlage wurde rechtzeitig auf Beginn der Wintersaison 1965/66 fertiggestellt.» Gleichzeitig konnte der Skilift Grub–Kaien in Betrieb genommen werden.Die «Oberegger Geschichte» ist im Verlag Appenzeller Volksfreund, im Buchhandel und in der Bäckerei Bischofberger, Oberegg, erhältlich.