25.10.2020

Willisau wankt, aber fällt nicht

In einem attraktiven Halbfinal muss sich Kriessern den Willisau Lions mit 15:21 geschlagen geben.

Von Patrick Dietsche
aktualisiert am 03.11.2022
Es sprach nicht viel für Kriessern. Zum einen trat die RSK wieder nicht in Bestbesetzung an, zum anderen war der Gegner bisher sehr souverän. Doch die Kriessner forderten den Favoriten mit einer guten Aufstellung und viel Kampfgeist. Sie gewannen gleich viele Kämpfe wie die Zentralschweizer, taten dies jedoch knapper, was letztlich entscheidend war.Erstmals trat Christoph Wittenwiler bis 57 kg Freistil an und er war trotz «Abkochen» stark. Florian Bissig schaffte es Mal für Mal nicht, seine Beinangriffe zu parieren. Bissig verletzte sich beim Stand von 13:0 am Knie und musste aufgeben. Noel Hutter trat bis 130 kg Greco gegen Alishahi Delian ohne Respekt an, doch gelang es ihm nicht, genug Druck aufzubauen, um den Willisauer ernsthaft in Verlegenheit zu bringen. Dieser setzte sich mit 15:0 durch.Auch Raphael Jäger trat eine Gewichtsklasse tiefer an, nämlich bis 61 kg Greco. Anders als Wittenwiler konnte er den Substanzverlust nicht verbergen. Timon Zeder zermürbte ihn taktisch geschickt und holte einen so nicht erwarteten 10:0-Punkte-Sieg. Zu seinem Premium-League-Debüt kam bis 97 kg Freistil Fabian Ulmann. Er hätte sich sicher einen einfacheren Gegner als Vizeeuropameister Samuel Scherrer gewünscht. Erwartungsgemäss holte sich dieser den Kampf vorzeitig mit 15:0 Nach diesen drei Niederlagen schaffte es Dominik Laritz bis 65 kg Freistil, dass Kriessern im Rennen blieb. Trotz ultradefensiver Taktik seines Gegners Lukas Bossert gelang es Laritz, den einen oder anderen Angriff durchzubringen – und so war der 9:0-Sieg mehr als verdient.Nach der Pause gab es das nächste Erfolgserlebnis für die RSK. Damian Dietsche trat bis 86 kg Greco gegen Yanik Bucher äusserst entschlossen auf. Er setzte Bucher permanent unter Druck und kannte nur eine Richtung, nämlich vorwärts. Zwar musste er dem Gegner bei einer unglücklichen Aktion vier Zähler zugestehen, doch schmälerte das den überzeugenden 19:4-Erfolg nur wenig.Nichts Zählbares gab es für David Loher bis 70 kg Greco. Michael Portmann war sowohl im Standkampf als auch in der Bodenlage zwingender und liess Loher keine Chance. Das Verdikt von 0:18 zeigte das Stärkeverhältnis. Einer von zwei knappen Siegen holte sich Tobias Betschart bis 80 kg Freistil. Er war der Aktivere von zwei vorsichtig agierenden Athleten und verdiente sich den 3:0-Sieg damit, dass er Andreas Reichmuth nie zur Ruhe kommen liess. Im Spitzenkampf des Abends bis 75 kg Freistil trafen die Nationalkadermitglieder Marc Dietsche und Tobias Portmann aufeinander. Nach einem 0:1-Rückstand wegen Passivität nutzte Dietsche eine der wenigen Chancen zu einer sehenswerten Viererwertung. Danach verteidigte er den Vorsprung und brachte das 4:2 über die Zeit.So stand es vor dem letzten Kampf 17:15 für Willisau. Mit einem Sieg hätte David Hungerbühler Schwarz-Gelb zur Überraschung verholfen – hätte, denn Jonas Bossert liess sich nicht verunsichern. Im Gegenteil, ihm gelang vor der Pause ein Schultersieg, der zwar umstritten war, letztlich vom Kampfgericht aber gegeben wurde. Das 15:21 ist zwar knapper als viele erwartet haben, für den Rückkampf aber doch eine beträchtliche Hypothek.Premium League, HalbfinalRS Kriessern – Willisau Lions 15:21Bis 57 kg Freistil: Wittenwiler – Bissig 4:0 (13:0); 61 kg Greco: Jäger – Zeder 0:3 (0:10); 65 F: Laritz – L. Bossert 3:0 (9:0); 70 G: Loher – M. Portmann 0:4 (0:18); 75 F: M. Dietsche – T. Portmann 2:1 (4:2); 75 G: Hungerbühler – J. Bossert 0:4 (0:4); 80 F: Betschart – Reichmuth 2:0 (3:0); 86 G: D. Dietsche – Bucher 4:1 (19:4); 97 F: Ulmann – Scherrer 0:4 (0:15); 130 G: Hutter – Alishahi 0:4 (0:15).

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