19.06.2020

Wildblumenvielfalt aus der Region

Die Wildblumen GmbH stärkt die Biodiversität mit der Aufzucht von heimischen Blumen und Gräsern.

Von Susi Miara
aktualisiert am 03.11.2022
Seit 40 Jahren setzt sich Patrick Reck für naturnahen Gartenbau ein. Biodiversität mit einheimischen Pflanzenarten zu fördern ist sein zentrales Anliegen, seit er sein eigenes Gartenbaugeschäft betreibt. Die Natur Garten Patrick Reck GmbH ist seit 20 Jahren zertifiziert von Bioterra. Vor vier Jahren entstand die Idee, einheimische Wildblumen selber zu ziehen. «Vor allem in den Siedlungsräumen gibt es ein grosses Potenzial, naturnahe und naturbelassene Lebensräume zu schaffen, wovon Fauna und Flora und auch die Menschen profitieren», sagt Patrick Reck. Gemeinsam mit der ausgebildeten Staudengärtnerin Cora Barth begann er mit dem Aufbau und der Produktion. Schon über 100 Arten gesammeltWeil jeder Standort von unterschiedlichen Pflanzen bevorzugt wird, braucht es eine möglichst grosse einheimische Artenvielfalt. Das Wichtigste dafür sind die Samen, die Patrick Reck letzten Frühling selber in mühsamer Arbeit in der Umgebung gesammelt hat. 115 Arten hat er bis jetzt beisammen, bis in fünf Jahren möchte er 450 Arten besitzen. Vom Samen bis zur Pflanze ist dann noch ein langer Weg. Die Samen müssen getrocknet, gereinigt und in einer Saatschale angesät werden. Schliesslich wird jede Pflanze in einen eigenen Topf umgepflanzt. «Hier kann ich auf die Erfahrung von Cora Barth zählen, die zusammen mit Samsara Garcia-Reck den Betrieb leitet», sagt Patrick Reck. Barth hat viel Wissen, da sie jahrelang in Wildblumenaufzuchten arbeitete. Ohne sie hätte er sich nie getraut, mit der Wildblumenproduktion zu starten. Glück hatte er auch bei der Suche nach geeignetem Land, das er in nächster Nähe von seinem Magazin fand. In der Industriezone bewirtschaftete die Besitzerin Gabriela Stoffel bereits seit 20 Jahren eine 3000 Quadratmeter grosse Parzelle nach den Richtlinien des biologischen Landbaus. «Diese biologische Bewirtschaftung kam uns sehr entgegen, denn damit erhielten wir gleich das Label Bioknospe und werden für zwei Jahre als Umstellungsbetrieb geführt», sagt Patrick Reck.  Wertvolle Nahrungsquelle für InsektenObwohl die drei Rheintaler Wildblumenpioniere mit der Produktion erst vor sechs Monaten begonnen haben, kann sich die «Ausbeute» sehen lassen. 350 Pflanzen findet man bereits in Rheintaler Gärten – und zahlreiche Arten warten in den kleinen Töpfchen darauf, ausgepflanzt zu werden. Patrick Reck ist überzeugt, dass die einheimischen Wildblumen nicht nur schön und farbenfroh aussehen. Sie sind für die Insekten und Vögel auch eine wertvolle Nahrungsquelle. Ausserdem werden sie aufgrund ihrer Widerstandsfähigkeit und Resistenz gegen Krankheiten und Schadenorganismen immer wichtiger. Leider werden einheimischen Wildblumen und Gräsern aber immer noch zu we­-nig Beachtung geschenkt. Die nächsten, nur auf Wildblumen spezialisierten, biozertifizierten Aufzuchten befinden sich in Thurgau und Luzern. Mit ihrem Fachwissen und ihren Produkten möchte die Wildblumen GmbH Private, Gärtner, Bau­ämter und Naturschutzorganisationen bei der Rückkehr zur Natur unterstützen.www.wildblumen.info

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