03.02.2021

Wiesenrainbrücke ist gefährdet

Vorarlberg hat die Gewichtsbeschränkung der Wiesenrainbrücke von 16 auf 3,5 Tonnen gesenkt.

Von Kurt Latzer
aktualisiert am 03.11.2022
Kurt LatzerDie nach unten korrigierte Gewichtsbeschränkung der Wiesenrainbrücke auf 3,5 Tonnen, die seit Montag in Widnau zur Einsprache aufliegt, gilt ennet des Rheins bereits seit dem 24. Dezember. Von dem «Verbot für schwere Motorwagen» ab dem Zollamt Widnau bis zur Staatsgrenze sind Linienbusse bis zwölf und landwirtschaftliche Fahrzeuge bis sieben Tonnen ausgenommen.Genaue Berechnungen bis Ende MärzAuslöser der Massnahme war eine Routinekontrolle des Strassenbauamtes des Landes Vorarlberg. «Bei der Überprüfung der Brücke wurde festgestellt, dass das Tragwerk der 106 Jahre alten Brücke stark gelitten hat», sagt Kurt Fischer, Bürgermeister von Lustenau. Als Sofortmassnahme sei das maximal zulässige Gesamtgewicht auf der Wiesenrainbrücke von 16 auf 7,5 Tonnen reduziert worden. Zurzeit stellen Fachleute des Vorarlberger Strassenbauamtes zusätzliche Berechnungen zur Tragfähigkeit der Brücke an. Bis Ende März sollen genauere Daten vorliegen.Neue Gewichtslimite bis zur Sanierung oder dem ErsatzZur Dauer der Beschränkung heisst es in der Verkehrsanordnung diesseits des Rheins: «Ab sofort bis Sanierung/Ersatz der Brücke oder Massnahmen gemäss Bericht der Sonderprüfung des Landes Vorarlberg.» Ein Ersatz der geschichtsträchtigen Brücke käme für Kurt Fischer nicht in Frage. «Das Bauwerk ist ein bedeutender Zeuge der Industrialisierung auf beiden Seiten des Rheins. Es muss unbedingt erhalten bleiben», sagt der Bürgermeister. Näheres zu möglichen Sanierungsvarianten kennt Kurt Fischer nicht. Fest stehe, die Wiesenrainbrücke müsse im Rahmen des Hochwasserschutzes etwa einen Meter angehoben werden.Eigengewicht der Fahrbahn verdreifachtWeil man in dem Fall auch die Auffahrten dem höheren Brückenniveau anpassen muss, ist die Zukunft der Rheinbähnlifahrten ins Schweizer Rheintal ungewiss. Und wenn eine Sanierung nicht möglich ist? «Im schlechtesten Fall hätten wir unsere Radbrücke», sagt Kurt Fischer mit einem Lächeln auf den Lippen. Seiner Meinung nach hat die Wiesenrainbrücke in den 1980er-Jahren das meiste Gewicht aufgeladen bekommen. Damals sei die Stahlfahrbahn asphaltiert worden, weshalb sich das Gewicht der Fahrbahn verdreifachte.

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