Der Chronist Hans Briegel schreibt im Buch «Wienacht, eine kleine Welt für sich»:
Der immer wieder überraschende Name verdankt seinen Ursprung wahrscheinlich dem jährlich um die Weihnachtszeit abzuliefernden Zehnten an die edlen Herren von Rorschach und Wartensee».
Diese Überlieferung wird im von Yvonne Steiner verfassten Appenzeller Flurnamenführer «Von Äbisegg bis Zwislen» bestätigt. Sie erklärt:
Der Name beruht auf einem spätmittelalterlichen Abgabetermin der Höfe von Wienacht, die auf Weihnachten gewisse Zinsleistungen zu erbringen hatten. Weihnachten als Zinstermin ist auch andernorts bezeugt.
Aber auch Spötter könnten für den speziellen Namen verantwortlich sein: In den Gemeinden Thal und Rorschach wurden die am Berg wohnenden Wienächtler als Hinterwäldler belächelt, mit der Bemerkung:
Wenn man bei Dunkelheit zum kleinen Dörflein hochschaut, ist es dort oben stockdunkel «Wie Nacht».
Wieder andere vermuten, dass der grosse Weinberg zum exklusiven Dorfnamen geführt habe, lautet doch die lateinische Bezeichnung für Weinberg «Viena».
In der Advents- und Weihnachtszeit wird mehr Schokolade als üblich gegessen. Dazu passt der 1830 in Wienacht geborene Johann Jakob Tobler, genannt Jean.
Über Tobler schreibt der Chronist Hans Briegel: «Als gelernter Zuckerbäcker gründete er 1867 in Bern ein eigenes, Süssigkeiten und Schokolade herstellendes Geschäft. Nachfolger wurde Sohn Theodor, der 1899 als Erster Schokolade industriell herstellte. 1908 erfand er die Spezialität ‹Toblerone›, die schon bald ihren Siegeszug rund um die Welt antrat.»
Bis heute ist Toblerone ein Begriff, hinter dem Johann Jakob Tobler, der Schokoladenkönig von Wienacht, steht.