Wieder Drohung an Casino

Christoph ZweiliDie Bombendrohung am 30. Dezember hatte zu einem Grosseinsatz geführt: Die Landespolizei liess drei Casinos in Liechtenstein räumen, nachdem per E-Mail eine Bombendrohung eingegangen war. Dies vor Ablauf der gesetzten Frist, wie die Polizei später mitteilte.Am Donnerstagabend ist nun das Casino Schaanwald nach einer erneuten anonymen Bombendrohung evakuiert worden. Laut Mitteilung der Landespolizei wurden die Räume mit Sprengstoffspürhunden des Grenzwachtkorps, der Stadtpolizei St. Gallen und der Kantonspolizei Thurgau durchsucht: Bei der Kontrolle wurde nichts gefundenDie Durchsuchung verlief ergebnislos. Laut Polizei dürfte es sich «mit grosser Wahrscheinlichkeit» um die gleichen Täter handeln wie bei der ersten Bombendrohung. Die Landespolizei war am Montag ähnlich vorgegangen: Sie hatte eines der Casinos mit einem Sprengstoffspürhund, der Polizei und dem Personal des Casinos durchsucht. Nachdem kein verdächtiger Gegenstand gefunden worden sei, habe man auf die Durchsuchung der weiteren Casinos verzichtet, teilte die Polizei mit. Das Motiv der Täter ist laut Polizei noch unklar. Sie schloss am Montag einen «Lausbubenstreich» nicht aus. Das Glücksspiel boomt in LiechtensteinAufgrund der kritischen Anmerkungen der letzten Monate gegenüber den Casinos dürfe die Drohung aber nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Dass sich Liechtenstein vom Steuerbetrugsparadies zur Spielhölle Europas entwickelt, in dem das Glücksspiel boomt und sich ein neuer Wirtschaftszweig im Fürstentum bildet, wird nicht von allen Liechtensteinern gern gesehen. Die Bombendrohung und der dadurch ausgelöste Einsatz der Landespolizei hätten massive Kosten verursacht und viele Menschen «stark verunsichert und erschreckt», wird die Polizei im «Liechtensteiner Vaterland» zitiert. Bei der Landespolizei sind nun weitere Ermittlungen im Gang.