Singen 06.03.2023

Wie macht man den Chor fit für die Zukunft? Ein Coaching für Chorverantwortliche

Die Chorvereinigung Rheintal lud die Präsidentinnen und Präsidenten der Chöre ein, um den Gedankenaustausch unter den Verantwortlichen zu pflegen und zu fördern. Und interessante Inputs zu vermitteln.

Von pd
aktualisiert am 06.03.2023

Der Veranstalter lud mit Barbara Hahn eine Referentin ein, welche das rund drei Stunden dauernde Seminar leitete. Barbara Hahn ist Präsidentin des Chorverbandes beider Basel sowie Dirigentin mehrerer Chöre.

Das Seminarthema „Den Chor fit für die Zukunft machen“ interessierte die Rheintaler Chöre sehr, so dass sie sich fast vollzählig mit einer Delegation vertreten liessen. Viele Chöre sehen sich verstärkt vor Fragen zur Zukunft des Vereins gestellt. Mitgliederschwund und Überalterung sind in vielen Gesangsvereinen aktuelle Themen. Über die Zukunft der Vereine besteht vielerorts Unsicherheit.

Wie macht man den Chor fit für die Zukunft? Ein Coaching für Chorverantwortliche

Die Referentin stellte zu Beginn an alle Teilnehmenden des Seminars die Kernfrage an ein mögliches Mitglied, welches zum Mitsingen ermuntert werden soll:

Warum soll ich Mitglied in Euren Chor werden?

Die Antworten waren zahlreich, prägnant und vor allem positiv besetzt. An dieser Stelle sind verschiedene Vorschläge unvollständig aufgeführt: Abwechslungsreiches Liedgut, Chorleiter passt zum Chor, attraktive Probenarbeit, mitreissende Auftritte, Zusammenhalt im Chor, Geselligkeit nach der Probe, Kameradschaft, Ausflug.

Nach einer pandemiebedingten Zwangspause pflegen die Sängerinnen und Sänger das kulturelle Leben wieder mit viel Elan. Gesungen wird wieder zur eigenen Freude und zum Gefallen des Konzertpublikums. Leider nagen in einigen Chören Zweifel, ob der Neustart von dauerhaftem Erfolg begleitet sein wird. Die Mitgliederzahl ist vielerorts auf ein Niveau gesunken, welches nicht mehr tiefer sein darf. Sonst muss ernsthaft die Auflösung des Chors erwogen werden. Neue Mitglieder sind deshalb dringend notwendig, um wenigstens in Zukunft altersbedingte Austritte ausgleichen zu können. Die Chöre müssen sich die Frage stellen, ob sie die oben erwähnten positiven Argumente für mögliche Neumitglieder erfüllen.

Die Mitgliederwerbung hat nur durch persönliches Bemühen eventuellen Erfolg. Das Chormitglied soll eine am Gesang und am Vereinsleben interessierte Person überzeugen können, in Zukunft im Chor mitzusingen. Oft gelingt der Versuch nicht beim ersten Mal. Neue Sängerinnen und Sänger müssen von Anfang an begleitet werden. Sie dürfen sich auf keinen Fall allein gelassen fühlen, besonders jene, die noch nie in einem Chor gesungen haben.

Der Männerchor Au Berneck darf für sich beanspruchen, zahlreiche neue Mitglieder gewonnen zu haben. Diesem Chor ist aber auch bewusst, dass die Integration nicht nur für die neuen sondern auch für die langjährigen Sänger eine Herausforderung darstellt. Die Neuen werden nun mit individuellem Unterricht beim Dirigenten gefördert um ihnen Erfolgserlebnisse geben zu können. Niemand im Verein kann ein Interesse an Mitgliedern haben, die nichts zu einem ausgewogenen Chorklang beitragen können.

Werbewirksam für neue Mitglieder können auch attraktive Themenkonzerte sein, welche den Chören und dem Publikum Freude bereiten. Immer wieder konnten mögliche Sängerinnen und Sänger mit solchen Anlässen motiviert werden, in Zukunft im Chor zu singen oder wenigstens temporär als Projektsänger mitzumachen.

Die Chorvereinigung Rheintal umfasst zwölf Männerchöre, einen Frauenchor und zwei Gemischte Chöre. Die Vereinigung bezweckt die Pflege und Förderung des Chorgesangs, des Nachwuchses und Netzwerkes von Präsidentinnen und Präsidenten und anderen Vereinsverantwortlichen.

 


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