Fussball Der Raiffeisen-Cup, das Hallenturnier in der Aegeten, stand Ende Januar auf dem Programm. Bald sollte der Alpha-Cup, das Kunstrasenturnier, über die Bühne gehen. Der Terminplan wurde wie überall in den letzten elf Monaten verworfen: Beide Anlässe mussten wegen Corona abgesagt werden. Ebenso wie das Trainingslager der ersten Mannschaft.Zweiteilung der Liga ist eine OptionDie Spieler des einzigen Rheintaler Vereins in der 2. Liga inter halten sich individuell fit. Hin und wieder joggt ein Grüppchen unter Anleitung des brüderlichen Trainerduos Andreas und Daniel Lüchinger vor dem verschlossenen Eingang der Aegeten. An Mannschaftstraining ist mindestens bis Ende Februar nicht zu denken, vermutlich sogar länger. Der geplante Start ins neue Jahr (14. März gegen Uzwil) ist bereits nicht mehr realistisch. Denn um eine Meisterschaft spielen zu können, benötigen die Spieler mindestens vier, besser sechs Wochen Vorbereitung.Die Amateurliga hat drei Szenarien skizziert, nach denen die angebrochene Saison 2020/21 fortgesetzt werden könnte. Die Idealvorstellung (alle Partien spielen) ist bereits nicht mehr haltbar. Wenn Anfang April angefangen werden könnte, würde die Saison nach Abschluss der Vorrunde (noch zwei bzw. drei Spiele) in einer Aufstiegs- und einer Abstiegsgruppe fertig gespielt – eine durchaus attraktive Form. Und wenn erst ab Mai gespielt werden kann, werden nur die zwei oder drei ausstehenden Spiele der Hinrunde noch ausgetragen. Das Minimalziel der Amateurliga (und auch aller anderen Ligen) besteht darin, dass die Saison gewertet werden kann – vor allem, nachdem in der letzten Spielzeit letztlich für den Papierkorb gekickt worden ist.Wenn nur noch die Vorrunde abgeschlossen werden kann, haben die Vereine ein Problem, die auf einem Abstiegsplatz liegen – sie hätten kaum noch Zeit, den Rückstand aufzuholen. Allerdings ist vor der Saison deutlich kommuniziert worden, dass dieses Szenario blühen könnte.Sportlich kann der FC Widnau der Fortsetzung der Saison entspannt entgegenblicken: Der auf dem fünften Rang klassierte FCW hat zehn Punkte Vorsprung auf einen Abstiegsplatz.Der Verein hat seine Hausaufgaben gemacht, auch abseits des Rasens. Deshalb kann ihn auch die Corona-Krise nicht erschüttern. Zwar fehlen Matcheinnahmen und auch abgesagte oder noch ungewisse Anlässe wirken sich auf die Vereinskasse aus. Aber die Sponsoren stehen treu zum FC Widnau. «Die grösste Schwierigkeit besteht darin, dass das Vereinsleben stillsteht», sagt Präsident Kuno Jocham, «für viele ist der FC ein grosser Teil ihres sozialen Lebens.»Diese Fans möchte Kuno Jocham lieber heute als morgen wieder auf der Aegeten zu ei-nem Match begrüssen. Aber er wird sich gedulden müssen, und vielleicht finden nur noch zwei Heimspiele statt. Möglicherweise gar ohne Zuschauer. Ein «Geisterspiel» in Widnau konnte sich Jocham vor einem Jahr noch nicht vorstellen, inzwischen sagt er: «Lieber ohne Zuschauer als überhaupt nicht spielen.»