17.11.2019

Wie ein Anwalt und ein Pfarrer über Recht denken

Das Fazit des 1. Sonntagsgesprächs: Was Recht ist und was gerecht, muss immer wieder von Neuem diskutiert werden.

Von Max Tinner
aktualisiert am 03.11.2022
Was Recht ist, steht in unseren Gesetzen. Doch sind diese auch gerecht? Um Recht und Gerechtigkeit drehte sich das Sonntagsgespräch von «Rheintaler», «Rheintalischer Volkszeitung» und rheintaler.ch. Für den Rechtsanwalt Werner Ritter aus Hinterforst ist die Auseinandersetzung mit dem Recht beruflicher Alltag. Wer sollte die eingangs gestellte Frage also besser beantworten können als er? Und weil neben Ritter mit Renato Tolfo aus Rebstein auch ein Pfarrer am Gespräch teilnahm, drängte sich Gesprächsleiterin Annina Dietsche-Veit die Frage auf, ob denn angesichts des vielen Schlimmen, das täglich geschieht, unser Herrgott wirklich gerecht ist.Man kann sich denken, dass sich solche Fragen nicht innert der guten halben Stunde beantworten lassen, die das Sonntagsgespräch dauerte. Werner Ritter, dessen Frau vor kurzem gestorben ist, hielt aber fest, dass ihm gerade jetzt der Glaube eine starke Stütze sei. Umgekehrt will Renato Tolfo Menschen in einer solchen Situation als Pfarrer zur Seite stehen.Christliche Werte sind Ritter auch im beruflichen Alltag wichtig. Tolfo wünschte sich, die Politik würde auch mehr nach diesen leben und mehr Sinn für soziale Verantwortung, auch den Schwachen in unserer Gesellschaft gegenüber, spüren lassen.Ritter hielt weiter fest, dass das Recht ebenso wenig etwas Statisches ist wie das Rechtsempfinden. Anfang des 19. Jahrhunderts etwa wäre undenkbar gewesen, dass eine Frau sich an einem Sonntagmorgen mit zwei Männern über Recht und Gerechtigkeit unterhalte, statt sich um Kinder und Haushalt zu kümmern, veranschaulichte er. Die Frage, was Recht sei und was gerecht, müsse letztlich immer wieder von Neuem diskutiert werden.Solche Sonntagsgespräche will das Rheintaler Medienhaus künftig ein- bis zweimal jährlich führen und live auf YouTube übertragen. Die Meinung sei nicht, dass «Rheintaler» und «Volkszeitung» jetzt auch noch Fernsehen machen, sagt Verlagsleiter Heinz Duppenthaler. Internet und soziale Medien böten aber noch nie dagewesene Möglichkeiten, ein breites Publikum zu erreichen. Und diese wolle man nutzen. Das Geschäft des Medienhauses sei die Nachrichtenverbreitung und die Auseinandersetzung mit gesellschaftlich relevanten Fragen zur Förderung der Meinungsbildung, betont Duppenthaler. Das müsse nicht ausschliesslich in gedruckter Form erfolgen.Wer das Sonntagsgespräch nicht live mitverfolgen konnte, kann es auch jetzt noch sehen:Youtube-Kanal: rheintaler.ch/livestream

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