Der Kantonsrat hat am Montag, zu Beginn der Februarsession, Caroline Gstöhl aus Widnau als hauptamtliche Richterin ins Kantonsgericht gewählt. Neben ihr ist auch die Joner Rechtsanwältin Caroline Kirchschläger als neue hauptamtliche Kantonsrichterin gewählt worden. Weil jene schon nebenamtliche Kantonsrichterin und damit bereits vereidigt ist, trat am Montag lediglich Caroline Gstöhl zur Vereidigung vors Ratspräsidium. Beide neuen Kantonsrichterinnen sind von der FDP nominiert worden.Termin für Ersatzwahl im Rheintal noch offenCaroline Gstöhl ist heute Präsidentin des Kreisgerichts Rheintal, wo sie seit 2009 als Richterin wirkt. Ihre Wahl ans Kantonsgericht hat nun freilich zur Folge, dass das Kreisgericht eine neue Präsidentin oder einen neuen Präsidenten braucht. Die Termine für die Einreichung von Wahlvorschlägen und für die Wahl selbst stehen noch nicht fest. Die Staatskanzlei wird die Daten am 22. Februar bekannt geben, heisst es auf Nachfrage.Verdiente Kantonsrichter aus dem RheintalNötig geworden ist die Wahl der beiden neuen Kantonsrichterinnen wegen des Rücktritts zweier Kantonsrichter, die beide aus dem unteren Rheintal stammen: Beatrice Uffer-Tobler (Thal) und Walter Würzer (Staad). Beide sind zwar noch bis 30. Juni im Amt. Kantonsratspräsident Bruno Cozzio nutzte am Montag dennoch die Gelegenheit, bereits jetzt das Wirken beider für die St. Galler Justiz zu würdigen.Im Fall von Walter Würzer dauerte dieses immerhin fast 40 Jahre, wie Cozzio festhielt.Walter Würzer sei 1981 als Praktikant beim Kantonsgericht in den Dienst der Gerichte getreten. 1985 wurde er zum Präsidenten des damaligen Bezirksgerichts Unterrheintal gewählt. Als man 2003 die (bereits seit 1979 administrativ zusammen geführten) Bezirksgerichte Unterrheintal und Oberrheintal zum Kreisgericht Rheintal fusionierte, wurde Walter Würzer einer von vier Präsidenten des neuen Kreisgerichts. 2011 wählte ihn der Kantonsrat dann ans Kantonsgericht. Ausgezeichnet hätten Walter Würzer sein Augenmass, seine ausgeprägte Unabhängigkeit, sein bodenständiges und humorvolles Wesen und seine überaus korrekte und sehr angenehme Art, würdigte ihn Bruno Cozzio.Eine Station in der Laufbahn Beatrice Uffer-Toblers war ebenfalls das Bezirksgericht Unterrheintal, wo sie ab 1991 nebenamtliche Vizepräsidentin war, sowie bald schon das Kantonsgericht, wo sie 1998 zunächst ausserordentliche, ein Jahr später ordentliche Ersatzrichterin wurde. 2009 wählte der Kantonsrat sie zur hauptamtlichen Kantonsrichterin. Von 2013 bis 2015 war sie ausserdem Präsidentin des Kantonsgerichts.Ausgezeichnet hätten Beatrice Uffer-Tobler ein hoher Gerechtigkeitssinn, viel Verständnis für die Standpunkte der Parteien, ihre Erfahrung und fachliche Kompetenz sowie ebenfalls eine überaus korrekte und sehr angenehme Art.Sowohl Walter Würzer als auch Beatrice Uffer-Tobler gebühre für den wertvollen langjährigen Einsatz im Dienst der St. Galler Justiz Dank und Anerkennung, schloss Kantonsratspräsident Cozzio seine Laudatio.