05.01.2022

Widnauer Eltern lehnen sich gegen Maskenpflicht auf

Für Schülerinnen und Schüler ab der vierten Klasse gilt seit Anfang Woche Maskentragepflicht. Dagegen regt sich Widerstand. Eine Elterngruppe in Widnau setzt Zeichen.

Von Hildegard Bickel
aktualisiert am 02.11.2022
Am Dienstag- und Mittwochmorgen leuchteten Kerzen vor dem Widnauer Schulhaus Wyden. Angezündet von Vätern und Müttern, etwa 25 Personen, die sich mit diesem stillen Protest gegen die Maskentragepflicht für Kinder ab der vierten Klasse wehren.  Bereits am Montagabend nahmen manche von ihnen teil an einer Kundgebung vor dem Bildungsdepartement in St. Gallen, wo ebenfalls in friedlichem Rahmen mit Kerzenlicht gegen die seit Montag gültige Maskenmassnahme Kritik angebracht wurde.Ein Schreiben mit ZündstoffIn einem weiteren Schritt wurden die Bedenken der Eltern schriftlich dem Widnauer Schulrat mitgeteilt. Die Maske habe einen schädlichen Einfluss auf die körperliche, psychische und seelische Integrität der Kinder, so die Sicht der Eltern. Deshalb werde die Maskentragepflicht abgelehnt. Auch eine allfällige Quarantäne-Anordnung werde nicht akzeptiert, solange die Kinder keine eindeutigen Symptome hätten. Das Massnahmenregime gehe von einer generellen Krankheitsvermutung aus, die ein gesundes Kind nur mittels regelmässigem Maskentragen abwenden könne, was ein Paradoxon darstelle. Die E-Mail, deren Inhalt rund 80 Personen unterstützen, hat Schulpräsident Richard Dünser zur Kenntnis genommen und auf sachlicher Ebene beantwortet: Die Maskenpflicht ist vom Kanton angeordnet, die Schule verfügt über keinen Ermessensspielraum in der Umsetzung. Dünser sieht sich zwei Fronten gegenüber. Während eine Gruppe die Maskenpflicht ablehne, würden andere Eltern eine Ausdehnung ab der ersten Klasse befürworten. Die Mehrheit der Eltern akzeptiere die Maskentragepflicht. Dass Kinder ab der vierten Klasse keine Maske tragen, sei nur im Falle eines ärztlichen Attests legitim. Die Lehrpersonen sind angewiesen, die Maskenpflicht umzusetzen, sagt der Schulpräsident. Sollten kritische Eltern in Betracht ziehen, ihr Kind aus der Schule zu nehmen, verweist Richard Dünser auf die Beschulungspflicht und Sanktionen, die im gesetzlichen Rahmen ausgeschöpft werden könnten. Weitere Aktionen sind im GangIn den sozialen Medien bleibt der Widerstand gegen die Maskentragepflicht aktiv und betont respektvoll. Am kommenden Montagabend wird zu einem Lichterspaziergang um den Kanal im Zentrum von Widnau eingeladen.Zudem ist eine Petition im Kanton St. Gallen im Umlauf, die fordert, das generelle Maskenobligatorium ab der 4. Klasse per sofort aufzuheben. Bisher haben über 5300 Personen die Petition unterschrieben. 

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