Fussball 29.10.2023

Widnau traf in der Schlussphase zweimal die Torumrandung, aber Chur erzielte das Siegtor

Der FC Widnau verliert gegen Chur nach einer dramatischen Schlussphase mit 3:4 (1:1).

Von Hansueli Steiger
aktualisiert am 29.10.2023

Die 94. Minute war angebrochen, es stand 3:3 und Widnau drückte auf den Siegtreffer. Lucas Barboza Maciel in seinem letzten Spiel vor seiner Rückkehr nach Brasilien, nahm Mass. Der Ball klatschte an 
den rechten Pfosten. Im Gegenzug gelang indes Chur das Tor. In der 96. Minute, mittlerweile hatte sich auch Goalie Maximilian Lang in den Angriff eingeschaltet, traf Noah Massari die Lattenunterkante. Dann war Schluss: Während die Churer feierten, als wären sie aufgestiegen, herrschte bei Widnau Konsternation. Trainer Andreas Lüchinger sagt:

70 Minuten haben wir zu wenig gemacht.

Dabei hatte es so gut begonnen. Bereits in der dritten Mi­nute gingen die Widnauer in Führung: Kevin Egbon gewann einen Zweikampf und passte in die Mitte, wo Noah Thönig nur noch einzunicken brauchte. Die wenigen Vorstösse der Gäste waren bei der kompakten Abwehr der Blau-Weissen gut aufgehoben.

Dennoch kamen die Gäste mit ihrer ersten Torchance zum Ausgleich. Widnau versuchte nun, darauf zu antworten und nur zwei Minuten später scheiterten nacheinander Timon Cabezas, Patrick Banovic und Helmar Andrade an einem Churer Abwehrbein. Sechs Minuten vor Schluss der ersten Halbzeit lief Egbon nach einem Zuspiel von Bledi Shala auf den Chur-Torhüter zu und kam zu Fall, Schiedsrichter Fuss liess weiterspielen. Auf der anderen Seite lenkte Lang einen Abschlussversuch der Churer mit den Fingerspitzen an die Latte. Das Aluminium war auch bei der nächsten Szene im Spiel. Nach einem Andrade-Corner köpfte Banovic an die Latte.

In der zweiten Hälfte war’s ein echter Thriller

Andrade stand auch im Mittelpunkt des ersten Aufregers in der zweiten Hälfte. Nach einer Intervention eines Churer Abwehrspielers zeigte der Schiedsrichter auf den Elfmeterpunkt, nahm seinen Entscheid aber nach Konsultation der Assistenten wieder zurück. Dann spielte sich Andrade durch und schoss aus spitzem Winkel nur eine Haaresbreite am rechten Pfosten vorbei. In der 65. Minute erzielte Ilija Ivic das 2:1. Die Freude währte aber nicht lange. In der 68. Minute zeigte der Spielleiter auf dem Penaltypunkt. Eine mehr als harte Entscheidung: Coric war zwar zu Fall gekommen, aber die Berührung fand ausserhalb des Strafraums statt. Barroso Alves nahm dankend an und versenkte zum Ausgleich.

Wieder versuchte Widnau 
zu reagieren. Timon Cabezas schoss von der rechten Seite aus spitzem Winkel, der Ball rollte knapp am Tor vorbei. Widnau schnupperte an der Führung, doch dann erzielte wieder Alves per Kopf in der 87. Minute die Führung der Bündner. Danach nahm der Thriller den eingangs erwähnten Lauf. Ein Happy-End für Widnau gab es nicht.

2. Liga interregional, Gruppe 4
Widnau – Chur 3:4 (1:1)
Aegeten – 350 Fans – SR: Fuss (Ismaili, Gnanakaran).
Tore: 3. Thönig 1:0, 30. Coric 1:1; 65. Ivic 2:1, 68. Alves (Penalty) 2:2, 87. Alves 2:3; 90. Barboza Maciel 3:3; 95. Rhiner 3:4.
Widnau: Lang; Navarro, Banovic, Ivic, Giovetti de Almeida; Liechti; Cabezas (79. Giorlando), Andrade (62. Massari), Shala (62. Barboza Maciel), Egbon (62. Walt);  Thönig.
Gelbe Karten: 18. Coric, 34. Andrade, 44. Stöber; 49. Shala, 55. Cabezas, 64. Hobi, 74. Ivic, 76. Liechti, 80. de Almeida, 94. D. Lüchinger (Co-Trainer), 97. Banovic.


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