«Ihr habt dagegen gehalten, so gut es ging», sagte Au-Bernecks Trainer Norbert Rose nach dem Spiel vor versammelter Mannschaft. So fasst er das Spiel der Gastgeberinnen gut zusammen, hielten sie doch wirklich beachtlich dagegen. In der ersten Hälfte war noch nichts davon zu sehen, dass die beiden Rheintaler Zweitligateams neun Ränge und 22 Punkte trennten.
Auf dem Bernecker Fussballplatz Oberdorf, vor gut 100 Zuschauerinnen und Zuschauern, brauchte es eine Widnauer Leistungssteigerung für den Sieg. Vor der Pause waren die Au-Berneckerinnen ein aufsässiger, ebenbürtiger Gegner, der Stand von 1:1 war die Folge davon. Danach drehten die Gäste auf, nahmen das Spiel in die Hand und erzielten weitere vier Tore. Sie führen vier Runden vor Saisonende die Rangliste mit sechs Punkten Vorsprung an – der Aufstieg dürfte Widnau kaum mehr zu nehmen sein.
Ein Nicht-Tor gibt als Szene des Tages zu reden
Noch keine Minute war vergangen, da klingelte es erstmals im Tor der Gastgeberinnen. Es war Eva Dietsche, die eine unübersichtliche Aktion mit dem Tor zum 1:0 nutzte. Nach einer guten Viertelstunde folgte die Szene des Tages: Sonja Kutzer traf die Lattenunterkante, worauf der Ball die Torlinie wohl überquerte. Dass der Schiedsrichter das Tor nicht gab, gab beim Publikum viel zu reden.
Doch Kutzer liess sich nicht beirren: Sie kämpfte weiter und kam in der 20. Minute aus gut 16 Metern zum Abschluss. Weil sie diesen so gut in der unteren Torecke platzierte, stand es 1:1. Und weil Au-Berneck dem Leader so gut Paroli bot, ging die erste Hälfte bei diesem Spielstand zu Ende. Viele Szenen in Tornähe gab es zwischen Ausgleich und Pausenpfiff nicht.
Widnau steigert sich in der zweiten Hälfte
Darauf gelang Widnau die eingangs erwähnte Leistungssteigerung. Leonie Ritz war es, die in der 53. Minute zur Gästeführung traf: Sie flankte von der linken Seite in die Mitte, der Ball senkte sich hinter Janine Krojer im Au-Bernecker Tor in die Maschen. In der Folge war Widnau doch überlegen, bei Au-Berneck kam auch noch Pech dazu. Captaine Deborah Fanchini musste nach einem Zweikampf lange gepflegt und dann ausgewechselt werden.
Widnau spielte indes unbeirrt nach vorne und erhöhte per Penalty durch Erika Gschwend auf 3:1. Spätestens jetzt war das Spiel entschieden. Au-Berneck hatte zwar noch den einen oder anderen Vorstoss und kämpfte bis zum Schluss weiter, erzielte aber kein Tor mehr. Widnau hingegen schon, und das vierte war erst noch ein sehr schönes Tor: Per sehenswertem Schlenzer erhöhte Eva Dietsche auf 4:1. Und in der 83. Minute setzte die starke Michelle Walt, die das vierte Tor vorbereitet hatte, mit dem 5:1 den Schlusspunkt unter diese unterhaltsame Partie.
2. Liga Frauen, Gruppe 1
Au-Berneck – Widnau 1:5 (1:1)
Tore: 1. Dietsche 0:1, 20. Kutzer 1:1, 53. Ritz 1:2, 72. E. Gschwend (Penalty) 1:3, 78. Dietsche 1:4, 83. Walt 1:5.
Au-Berneck: Krojer; Heeb, Beutler, Fanchini, Pizzingrilli, Le; Indermaur, Kutzer, Rusch, Eicher; Dierauer. Eingewechselt: Fröhle, Dobson, Frei, Robertis, Bantic.
Widnau: Sele; Poljansek, Rohner, Baumgartner, W. Berweger; N. Berweger, E. Gschwend, Haltiner, Ritz; Dietsche, Walt. Eingewechselt: Britschgi, Wiebach, Häle.