27.09.2022

Widnau ist bereit für Sido

Einen grösseren Künstler als die deutsche Rap-Legende Sido hat die Moschti-Fäascht-Bühne in Widnau wohl noch nie gesehen. Dennoch gibt sich Sicherheitschef Patrick Sieber gelassen.

Von Cassandra Wüst
aktualisiert am 02.11.2022
An Open Airs wie in Frauenfeld spielte der deutsche Rapper Sido vor 50000 Menschen, in Deutschland füllt er ganze Konzertsäle. Hits wie «1000 Tattoos» oder «Bilder im Kopf» standen wochenlang an der Spitze der Charts. Noch vor wenigen Wochen hätte niemand gedacht, dass Sido jemals auf einem Dorffest im Rheintal auftreten würde. Doch tatsächlich: Am Freitag, 7. Oktober, ist die deutsche Rap-Legende mit seiner Clubshow «Usta Soundsystem hosted by Sido and DJ Desue» um 24 Uhr zu Gast am Moschti-Fäascht in Widnau. Die Nachricht, dass der Rapper tatsächlich ins Rheintal kommt, schlug ein wie eine Bombe. Doch der grosse Ansturm auf die Tickets blieb bisher aus. Von den insgesamt 8000 Tickets für Freitagabend waren bis Ende letzter Woche erst 3290 verkauft. Sicherheitschef so entspannt wie der Rapper«Ist mir egal, ich bin entspannt, weil ich es kann. Stress ist überhaupt nicht interessant» – diese Zeilen aus dem Song «Entspannt» von Sido hat der Sicherheitschef des Moschti-Fäascht wohl verinnerlicht. Am Montagabend, rund zwei Wochen vor dem Auftritt der Rap-Legende in Widnau, ist Patrick Sieber getreu dem Song, locker und wirkt tiefenentspannt. «Ich glaube nicht, dass Sidos Konzert für uns eine besondere Herausforderung in Sachen Sicherheit darstellt», sagt Sieber. Andere Konzerte am Moschti-Fäascht, wie die der Fäaschtbänkler, Stiller Haas oder Crimer, haben gezeigt, dass das Sicherheitskonzept des OK greift und gut auf die Menschenmassen vorbereitet ist. Sieber weist auch darauf hin, dass Sido nicht mit seiner regulären Show nach Widnau kommen wird: «Seine Clubtour mit DJ Desue ist für einen kleineren Rahmen wie das Moschti-Fäascht konzipiert und wird nur eine Stunde dauern.» Trotzdem sei das OK vorbereitet.Im Gegensatz zu einem grossen Open-Air-Gelände ist das Moschti-Fäascht eher überschaubar. Es gibt nur einen Eingang und das Festivalgelände im Bommet-Quartier ist nach allen Seiten hin abgesperrt. Am Eingang zur Jubiläumsbar im Innenhof des Schulhauses Wyden, wo die Konzerte stattfinden, wird zusätzliches Sicherheitspersonal eingesetzt. Nebst dem Sicherheitsdienst wird die Tauchgruppe Widnau für die Eingangskontrolle verantwortlich sein. Ausserdem ist der Samariterverein Widnau im Einsatz und der Polizeiposten Widnau wird an diesem Wochenende besetzt sein. Um Sidos Sicherheit kümmern sich seine eigenen «Zwei-Meter-Männer», wie Sieber sagt. «In Absprache mit dem Management müssen wir keine zusätzlichen Sicherheitsvorkehrungen treffen», sagt er und fügt hinzu: «Wir gehen davon aus, dass unser Sicherheitskonzept ausreicht. Deshalb bin ich auch so entspannt.» Er ist sich sicher: Aufgrund der bisherigen Verkaufszahlen ist nicht zu erwarten, dass das Moschti-Fäascht überrannt wird – trotz Abendkasse. In einem Punkt könnte es aber noch zu einem Ansturm kommen.Nicht jeder kann Sidos Konzert tatsächlich erlebenWas viele Besucherinnen und Besucher womöglich nicht wissen: Wer eines der 8000 Tickets für das Moschti-Fäascht am Freitag kauft, kann noch nicht davon ausgehen, dass er Sido tatsächlich sehen wird. Die Jubiläumsbar hat nur Platz für 1500 Personen. Es gilt das Prinzip: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst.  Ob alle, die bis jetzt ein Ticket für den Freitag gekauft haben, das Konzert auch hören wollen, kann das OK nicht bestätigen. «Aber wenn am Freitagabend eine lange Schlange vor dem Eingang steht und wir 8000 Tickets verkauft haben, dann mache ich mir Sorgen», sagt Sieber. Das OK und der Sicherheitsdienst sind auf die Situation aber gut vorbereitet.«Wir sind bereit. Für alles andere müssen wir abwarten und je nach Situation handeln», sagt Sieber. Im Übrigen versichert er, die anderen Konzerte an diesem Wochenende, zum Beispiel von Dachs oder dem Puma-Orchester, seien mindestens so lohnenswert wie das von Sido. Mehr Infos zum Programm gibt's hier.

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