Die Widnauer mussten auf dem Weg in den Final einiges einstecken. In fast jedem Spiel gingen die Rheintaler über die volle Satzdistanz. Gian Kunz und Marco Bognar standen dem Team wegen der kurz darauf in den USA stattfindenden Jugend-WM in Tschechien nicht zur Verfügung. Deshalb befand sich neben Spielertrainer Remo Pinchera auch Routinier Kurt Sieber im Kader. Der 40-Jährige spielte auf dem Weg zum Titel eine entscheidende Rolle.In der Vorrunde musste Widnau sich nur dem kämpferischen Team aus Voerde (D) geschlagen geben. Nach knappem Startdurchgang brachen die Rheintaler moralisch zusammen und konnten gegen die starke Defensive der Deutschen nichts mehr ausrichten. In fast allen anderen Vorrundenspielen erkämpften sich die Widnauer über die volle Distanz jeweils die wichtigen Punkte. Einzig gegen das unerfahrene Team aus Polen gelang ein glatter 2:0-Sieg.Kurt Sieber führt Widnau in den EFA-Cup-FinalAls Dritter aus der Gruppe B musste Widnau dann gegen Wünschmichelbach (D) antreten. Diesmal gelang der Start ins Spiel wesentlich besser als am Vortag. Gleich mit 2:0 gingen die Rheintaler am Sonntag in Führung, ehe die Deutschen aufdrehten und sich die folgenden beiden Durchgänge verdient erkämpften. Auch der entscheidende Satz verlief lange ausgeglichen, ehe Widnau das Glück geschickt auf seine Seite zog und 3:2 gewann. Im Halbfinal wartete dann wieder Voerde, und wieder misslang der Start komplett. Nach verlorenem Startsatz fand Widnau aber zur gewohnten Stärke und drückte dem Spiel den Stempel auf.Auf den Satzausgleich folgte im dritten Durchgang der Schock. Yanick Linder erlitt nach grandioser Flugabwehr eine Luxation der rechten Schulter und musste das Feld verlassen. Für ihn kam Kurt Sieber auf die rechte Abwehrposition. Voerdes Angreifer fanden gegen ihn kein Mittel: Nach nur einem misslungenen Abwehrversuch parierte Sieber jeden Ball und rettete Widnau den Einzug in den Final.Im Final im tschechischen Lázně Bohdaneč, 100 Kilometer von Prag entfernt, standen sich dann zwei Rheintaler Teams gegenüber. Diepoldsau hatte in einem sensationellen Halbfinal vor grosser Kulisse das österreichische Grieskirchen eliminiert und lief im Final als amtierender EFA-Cup-Sieger auf. Von Beginn weg war der Final von langen, umkämpften Ballwechseln geprägt. Der Ausgang der Partie war bis zum Schluss nicht vorherzusehen. Zwar konnte Widnau jeweils mit einem Teilerfolg vorlegen, musste dann aber gleich wieder den Satzanschluss der Diepoldsauer verkraften.So ging auch das Endspiel über die volle Distanz – und auch diesmal behielten die Widnauer im entscheidenden Moment die Nerven. Beim Stand von 6:5 aus Widnauer Sicht legten sie mit drei Punkten in Serie die Basis für den Titel. Die Rheininsler kämpften sich bemerkenswert in den Entscheidungsdurchgang zurück und kamen bis zum 10:9 heran, bevor der befreiende Punkt nach langem Ballwechsel zum entscheidenden 11:9 gelang. Die Widnauer Faustballer errangen so nach dem Weltpokalsieg 2015 wieder einen internationalen Titel. Es ist der erste EFA-Cup-Titel in der Vereinsgeschichte. (kom)