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Widnau und Bülach gingen als Favoriten in die Spiele, doch der FCW kam gegen ein aufsässiges Arbon nur zu einem 0:0. Der Aufsteiger liess wenige Chancen zu, dann hatten die Rheintaler mit zwei Aluminium-Treffern Pech. Daniel Lüchinger, Widnaus Co-Trainer, war unzufrieden: «Es war eine grosse Enttäuschung. Man kann 0:0 spielen, aber die Art und Weise war nicht nach unserer Vorstellung.» Es habe an mehreren Dingen gelegen, dass es nicht zum Sieg gereicht habe: «Wir spielten viel zu statisch und ohne Tempowechsel. Dazu machte kein Kreativspieler den Unterschied», sagt Lüchinger. Der Gegner habe immer wieder von Widnauer Fehlern profitieren und mit ein wenig Glück in Führung gehen können. «Erst nach 80 Minuten kamen wir auf, hatten Tempo im Spiel und kamen prompt zu Chancen», so Lüchinger.
Es sei viel zu wenig gewesen, was das Team am Sonntag gezeigt habe. «Die Mannschaft hat das Ziel, oben mitzuspielen. Dann muss man solche Spiele ohne Wenn und Aber gewinnen.» Immerhin: Widnaus Abwehr hielt auch gegen Arbon dicht und hat nach fünf Spielen erst ein Tor kassiert. Für den Erfolg ist aber ebenso wichtig, dass die Torausbeute wieder besser wird. Seit dem 4:0 gegen Altstätten gelang Widnau in drei Spielen nur noch ein Tor – jenes von Kevin Egbon zum 1:0 in Bazenheid in der vierten Minute der Nachspielzeit.
Durch das Unentschieden gegen Arbon fiel Widnau von Platz zwei auf Rang vier zurück. Nebst dem verlustpunktlosen Leader Wil II, der fünf Punkte Vorsprung hat, ist vorne aber alles nahe beisammen. Dardania als Zweiter liegt nur einen Punkt vor Widnau.
Bülach verlor gegen das Schlusslicht
Immerhin gab es für Widnau noch den einen Punkt. Schlechter erging es Bülach: Die Zürcher verloren auf dem heimischen Erachfeld gegen das bis dahin punktlose Bazenheid 1:2. Bülach ging durch Simone Petrone in Führung, musste den Untertoggenburgern aber zehn Minuten später das 1:1 zugestehen. In der 90. Minute verwandelten die Gäste einen Penalty zum 2:1 und holten so den ersten Saisonsieg.
Die letzte Saison schlossen Widnau und Bülach hintereinander ab. Der FCW wurde mit 50 Punkten Dritter, der erstaunliche Aufsteiger Bülach mit 49 Vierter. Widnau stieg 2023/24 wegen dem Cupspiel gegen St. Gallen erst einen Sonntag später in die Saison ein. Im ersten Spiel ging es nach Bülach, das im Juni 2023 in einer spannenden «Finalissima» (2:1 gegen Horgen) aus der 2. Liga aufgestiegen war.
Widnau hatte Glück, einen Punkt zu entführen. Anfangs hatte alles gut ausgesehen: Nach einer halben Stunde ging der FCW durch Egbon in Führung. Mitte der zweiten Halbzeit glichen die Zürcher durch Leandro Miguel Teixeira aus, sechs Minuten vor Schluss gelang ihnen durch Lorenzo Gallati das 2:1. Widnau schaffte es aber, einen Punkt zu entführen. Ceyhun Tüccar verwertete eine Flanke von Noah Massari in der 94. Minute zum 2:2.
Widnau gewann letztes Spiel gegen Bülach
Besser lief es in der Rückrunde: Am 24. März 2024 war Bülach zu Gast auf der Aegeten. Die Rheintaler hatten damals seit fünf Spielen nicht mehr gesiegt, gewannen dann aber bei teils sintflutartigem Regen 3:1. Daniel Lässer brachte die Gastgeber in der 30. Minute in Führung, doch Bülach egalisierte mit einem Abstaubertor von Kedy Steven Bonsu. Egbon (55.) und der kurz zuvor eingewechselte Timon Cabezas (95.) erzielten die Tore zum Schlussresultat.
Bülach möchte diese Saison einen weiteren Schritt nach vorne machen und hat mit dem früheren Bazenheider Übungsleiter Daniel Bernhardsgrütter einen neuen Trainer verpflichtet. Torhüter Rosario Filippone, der jüngst beim 3:2-Sieg in Altstätten ein paar fast unhaltbare Schüsse entschärfte, wurde von Thalwil übernommen. Viel defensive Qualität brachte auch der 20-jährige Captain Jan Lüscher ins Team, er kam von Wil II.
Bislang harzt es resultatmässig allerdings noch. Mit fünf Punkten aus fünf Spielen liegt der FCB auf Rang elf. In fünf Spielen gab es lediglich einen Sieg (in Altstätten). Punkte gab es auch beim 0:0 gegen Seefeld und dem 1:1 beim Tabellenzweiten Dardania St. Gallen. Gegen Leader Wil II verlor Bülach nur 0:1. Die Resultate zeigen: Einfach wird es nicht, gegen die kompakte Verteidigung zu Toren zu kommen.
Timo Faleschini fehlt verletzungsbedingt
«Ich erwarte von der Spielanlage her einen ähnlichen Gegner wie Arbon», sagt Lüchinger. Und fügt an: «Wir müssen vor dem Tor entschlossener werden und unsere Möglichkeiten nutzen. Ich erwarte von Beginn an einen dominanten Auftritt mit mehr Leidenschaft als wir gegen Arbon gezeigt haben.»
Das Trainerduo kann personell fast aus dem Vollen schöpfen. «Fehlen wird Timo Faleschini, der wegen einer Knieverletzung in den nächsten Wochen nicht mitspielen kann», bedauert Lüchinger. Was ihn hingegen freut: Luca Giorlando konnte mittlerweile wieder mit dem Aufbautraining beginnen.
Die Aegeten wird zur «Wiesn»
In Widnau wird am Sonntag nicht nur Fussball gespielt. Zum Start des Oktoberfestes in München wird sich die Aegeten für einen Nachmittag in eine «Wiesn» verwandeln. Die bayerische Flagge und der FCW tragen bekanntlich die gleichen Farben: Blau und Weiss.
Um 12.30 Uhr ist Fassanstich an Ralphs Bar. Wie es sich für ein Oktoberfest gehört, gibt’s auf der «Aegeten-Partymeile» Bier im Masskrug, Weisswürste, Brezn und Grillwürste. Wer mit Lederhose oder Dirndl erscheint, bekommt das erste halbe Mass geschenkt. Musikalisch heizt am Mischpult DJ Ralle ein. Die Wetteraussichten versprechen recht viel Sonne und Temperaturen um 22 Grad. Ideale Bedingungen also, um Fest und Fussball zu verbinden.
