16.09.2021

Widnau aus Sicht der Jugend

Jugendliche der Projektgruppe JuRa 21 präsentierten ihre kreativen Ideen für ein Widnau der Zukunft.

Von Susi Miara
aktualisiert am 03.11.2022
Rund 350 Kinder und Jugendliche aus Widnau haben ihre Gemeinde unter die Lupe genommen und Ideen, Wünsche und Erfahrungen in einer digitalen Umfrage mit Fotos, Videos, Audios und Skizzen festgehalten. Die Teams arbeiteten mit Karten, auf denen die relevanten Orte für ihre Themenschwerpunkte markiert waren.BahnhofstrasseDie Bahnhofstrasse wurde bei der Umfrage am dritthäufigsten als «Angstort» angegeben. Die Kinder und Jugendlichen wünschen sich mehr Platz für Velofahrer, mehr Zebrastreifen für Fussgänger, Beleuchtung in Gassen und eine verbesserte Verkehrsführung beim Kreisverkehr und an Kreuzungen.DorfplatzZum Dorfzentrum konnten die Jugendlichen einige Ideen präsentieren. Vor allem brauche das Zentrum einen Ort, an dem man sich an nassen und kalten Tagen aufhalten könne. Überdachte Sitzgelegenheiten oder eine Öffnung des Zivilschutzbunkers wurden vorgeschlagen.BinnenkanalGrosses Potenzial sehen die Jugendlichen am Binnenkanal. Zurzeit werde der Kanal viel zu wenig genutzt. Deshalb soll er als öffentlicher Grünraum zugänglich gemacht und mit Sitz-, Liege- und Verweilmöglichkeiten, Picknick- und Grillstellen sowie geschützten Treffpunkten für jede Jahreszeit ausgestattet werden.Oberstufe GässeliEntwicklungsbedarf sehen die Jugendlichen bei der Oberstufe Gässeli. Das Areal biete viele Spiel- und Bewegmöglichkeiten. Durch die Heterogenität der Gruppen mit verschiedenen Interessen entstünden jedoch Nutzungskonflikte. Jüngere Schülerinnen und Schüler fühlten sich abends unwohl.RheinauparkNur ein Drittel der befragten Jugendlichen sehen den Rheinaupark als geeigneten Jugendplatz. Er sei viel zu dunkel und zu abgelegen. Die Kinder empfehlen hier definierte Sport- und Bewegungsmöglichkeiten für Jüngere, einen Spielplatz, Volleyballplatz, Laufbahnen sowie eine Feuerstelle für Jugendliche.Spielplatz LugwiesDer Spielplatz Lugwies wird von kleinen und grossen Kindern zum Spielen und von Jugendlichen als Treffpunkt genutzt. Einige Spielgeräte und Angebote seien jedoch in die Jahre gekommen und müssten ergänzt, ersetzt oder repariert werden. Gewünscht wird auch eine Erweiterung des Angebots mit Workout-Park und Beleuchtung am Abend.Sportzentrum AegetenDas Sportzentrum wurde von den Jugendlichen am besten bewertet. Es gebe aber auch hier einige Verbesserungen vorzunehmen. Dazu gehört die Restaurierung von Spielplatz, Eishalle und der Rutschbahnen in der Badi, mehr frei zugängliche Angebote, bessere Beleuchtung in der Unterführung, auf dem Veloweg und eine Bushaltestelle direkt am Sportzentrum.Spielplatz Hutmacher/UnterdorfEinige Schülerinnen und Schüler haben ungenutzte Flächen und leerstehende Räume gefunden. Ihnen fehlten Treff-, Sport- und Bewegungsmöglichkeiten wie Trampoline, Basketball- oder Fussball-Käfig, Skaterpark und Pumptrack. Speziell gewünscht wurden ein Jugendcafé in der ehemaligen Fässler-Molkerei an der Unterdorfstrasse und eine 30er-Zone am Spielplatz Hutmacher.Schulhäuser Schlatt, Wyden, Rüti und StoffelDieses Areal wird von Kindern und Jugendlichen in Widnau als ein sehr wichtiger und zentraler Bestandteil ihrer Lebenswelt angesehen. Hier wären mehr wettergeschützte Treffpunkte, Schattenplätze für den Sommer und mehr Angebote für ältere Jugendliche erwünscht.Freiraum und LandschaftDie Kinder und Jugendlichen beobachten mit Sorge das Verschwinden der Natur, der freien Wiesen und der Bäume im Dorf. Angesichts des Klimawandels müsse man verstärkt mit der Natur zusammenarbeiten und nicht weiter verdichten und die Urbanisierung fördern, so die Jugendlichen.InfrastrukturMit den Sport- und Bewegungsmöglichkeiten sind die Jugendlichen zufrieden. Der Mangel an Spielplätzen in Widnau sei jedoch auffallend. Gewünscht wird auch ein Treffpunkt für Gleichaltrige sowie eine Ausgangsmöglichkeit für über 16-Jährige – vielleicht sogar ein Tanzstudio.SiedlungBei der Entwicklung des Ortsbildes fiel die stetige Verdichtung auf. Dabei wurde beobachtet, dass im Zentrum und auch ausserhalb viele Grünflächen verschwinden und darauf neue Gebäude entstehen. Unverständnis herrscht darüber, dass gebaut werde, obwohl es viele leerstehende Wohnungen gebe und in den Einfamilienhausgebieten die Obst- und Weidewiesen verschwinden würden.VerkehrAls gefährlich wurden die schmalen, gelben Velostreifen auf den Hauptstrassen eingestuft. Die Jugendlichen empfehlen die Verbreiterung des Schutzwegs, da die Autos und LKWs an den Velofahrern vorbeifahren. Die meisten Schüler müssten auf das Trottoir ausweichen, wo es zu gefährlichen Situationen mit Fussgängern komme.Nach der Präsentation überreichten die Jugendlichen die Ergebnisse der Gemeindepräsidentin mit der Aufforderung, die Ideen ernst zu nehmen und weiterzuentwickeln. Auf diese Weise könne man Junge dazu bewegen, sich für politische Themen zu interessieren und sich Gedanken über ein Widnau der Zukunft zu machen. Christa Köppel versprach, sich der Anliegen anzunehmen und mit den Jugendlichen in Kontakt zu bleiben.

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