Widerstand gegen Parkplätze

Nachdem die People’s Air Group das Parkhausprojekt verworfen hatte, plant sie die Erweiterung des Parkplatzes 1 um 290 Fahrzeuge. Gleichzeitig soll der Wiesenparkplatz 3 (300 Fahrzeuge) an der Dornierstrasse aufgehoben werden. Nun liegen zwei Einsprachen gegen das Projekt vor: vom Verkehrsclub der Schweiz (VCS) und vom Verein Aktion gegen Fluglärm Altenrhein.Anreise mit Bahn oder Bus«Der VCS St. Gallen/Appenzell spricht sich für Klimaschutz und gegen zusätzliche Parkplätze aus», sagt Cristina Bitschnau- Kappeler, Geschäftsleiterin VCS St. Gallen/Appenzell, «die Anreise soll mit der Bahn oder dem Bus erfolgen.»Die Faktoren Klima und Umwelt müssten bei der Transportmittelwahl für die ganze Reise einbezogen werden, auch bei der Anreise zum Flugplatz. Von frühmorgens bis spätabends sei der Flughafen mit Bahn und Bus halbstündlich erreichbar. Ab St. Gallen oder Altstätten in einer halben Stunde Reisezeit. «Das ist absolut zumutbar», sagt Cristina Bitschnau-Kappeler.Neue Parkplätze setzten falsche Anreize und verleiteten die Passagiere, mit dem Auto statt mit dem öffentlichen Verkehr anzureisen. Der VCS begrüsst die Aufhebung der provisorischen Wiesenparkplätze und empfiehlt die Anreise mit Zug oder Bus: «Noch besser ist der Verzicht auf Flugreisen, Ferien in der Schweiz und im benachbarten Ausland sind reizvoll und ökologischer», sagt die Geschäftsleiterin.Nebst dem VCS stellt sich auch der Verein Aktion gegen Fluglärm Altenrhein (AgF) gegen die geplante Erweiterung des P1. «Der Flugverkehr ist ein Hauptverursacher der Klimaerwärmung und expandiert unvermindert weiter», sagt Heinz Grob, Präsident AgF, «trotzdem ist er noch immer von wirkungsvollen Klimaschutzmassnahmen ausgenommen.» Mit der Erweiterung von P1 wolle die Airport Altenrhein AG die Voraussetzungen zur ungehinderten Ausweitung des Charterflugverkehrs während des Sommerhalbjahres schaffen. Die Folge wäre eine Zunahme des Flugverkehrs sowie des motorisierten Zubringerverkehrs in Altenrhein, was den Ausstoss des Treibhausgases CO2 sowie anderer Emissionen erhöhen würde. «Das wollen wir nicht», sagt Heinz Grob.Wie der VCS möchte der Verein AgF statt des Baus neuer Parkplätze eine bessere Anbindung an den öffentlichen Verkehr, «damit sich die Passagiere wenigstens bei der Anreise zum Flugplatz umweltverträglicher verhalten können», so der Präsident. Gemäss Urs Holderegger, Leiter Kommunikation beim Bundesamt für Zivilluftfahrt (Bazl), prüft dieses die Einsprachen und fordert eine schriftliche Stellungnahme der Airport Altenrhein AG. Danach werde eine Verfügung ausgesprochen.Benjamin Schmid