25.06.2021

Wettstreit in gemütlichem Rahmen

Der Pétanque-Club Rheintal organisiert sein erstes öffentliches Plauschturnier und ist vom Interesse überrascht.

Von Reto Wälter
aktualisiert am 03.11.2022
18.30 Uhr unter der Woche: Auf den Fussballplätzen im Grüntal trainieren verschiedene Mannschaften des FC. Etwas abseits, hinter dem Parkplatz und längsseits des Allwetterplatzes grüsst das Clubhaus des Pétanque-Clubs Rheintal mit seinen tiefblauen Farben.Vier Bahnen mit acht Teams voll ausgebuchtAuch dort herrscht reges Treiben: Es wird eifrig gespielt. Da auf beiden Seiten des Hauses der Kiesplatz mit einer Schnur halbiert ist, können sich auf vier Spielbahnen acht Dreierteams am Sonnwend- und Vollmondturnier des Altstätter Clubs messen. «Wir wurden völlig überrannt», sagt Präsident Norbert Städler.Man habe erstmals überhaupt ein öffentliches Plauschturnier ausgeschrieben. Zwar wurden befreundete Clubs angeschrieben, wie etwa der in Rankweil, aber dass 24 Teilnehmer von Liechtenstein bis St. Gallen den Weg ins Grüntal finden, hätten die Organisatoren nicht gedacht. Gar den Turniermodus musste man anpassen: Statt 2:2 (Doublette), wurde auf 3:3 (Triplette) umgestellt. (Ansonsten gibt es nur noch das 1:1-Spiel: Tête à tête.)Es geht ums Spielen im geselligen RahmenObwohl sogar eine Lichtanlage für die Plätze zur Verfügung steht, konnte sich aus Zeitgründen nicht jedes Team mit jedem anderen messen, wie es eigentlich vorgesehen war. Der Spielplan wurde deshalb auf vier Matches pro Team verkleinert. «Solche kurzfristigen Änderungen sind kein Problem, schliesslich ist es nur ein Plauschturnier. Wie der Aufmarsch zeigt, schätzen es die Leute aber, sich in diesem Rahmen zu messen», sagt Städler. Es gibt im Pétanque zwar auch einen geregelten Meisterschaftsbetrieb, an dem der Rheintaler Club aber nicht teilnimmt. «Das ist zu viel Aufwand. Bei uns steht das Spielen und das Gesellige im Vordergrund», sagt Hampi Gloor, Kassier des Vereins.Der Präsident erklärt: «Das Schöne an diesem Sport ist, dass auch ein blutiger Anfänger einen Spielabschnitt gewinnen kann. Oder versierte Spieler gegen Ungeübtere verlieren können, weil sie sich taktisch clever verhalten.» Grundsätzlich geht es darum, die sechs Kugeln näher an der Zielkugel, dem sogenannten Schweinchen oder Korken, zu platzieren, als der Gegner. Das Siegerteam bekommt so viele Punkte, wie es Kugeln näher am Korken hat, als die bestplatzierte Kugel des Verlierers liegt. Das Spiel gewinnt, wer zuerst dreizehn Punkte erreicht. Was einen starken Spieler ausmacht, ist auch am Plauschturnier schnell ersichtlich: Treffsicher muss man sein und dafür braucht es eine saubere Technik. Die sogenannten Leger platzieren die Kugel möglichst ans Ziel und die Schiesser zielen mit einer anderen Wurftechnik direkt auf die Kugel des Gegners, um sie zu verdrängen. Zwei, drei Spielern gelingt das am Turnier sehr häufig, wobei dann entscheidend ist, wo die gegnerische Kugel erwischt wird: an den Ohren (oben seitlich), an der Rippe (seitlich) oder voll in den Hintern (Mitte). Als im Verlaufe des zweiten Spiels erste Regentropfen fallen, werden grosse Schirme aufgespannt, unter denen die Werfer auf ihren Einsatz warten.Die Anlage kann reserviert werden«Bei Dauerregen brechen wir ab. Schliesslich geht es um den Spass und nicht ums Resultat», sagt der Präsident und verweist dabei auf die Webseite www.petanque-rheintal.ch. Dort können sich Vereine oder Firmen anmelden, um die Anlage samt Betreuung zu reservieren. «Ansonsten trainieren wir bei trockenem Wetter jeden Mittwoch ab 16 Uhr bis Ende Sommerzeit. Interessierte sind natürlich jederzeit willkommen», sagt Präsident Norbert Städler. Der Verein habe zurzeit 38 Mitglieder, aber es seien selten mehr als zehn Leute auf der Anlage, von daher hätte es Platz für Neuzugänge. Kommt dazu, dass rund die Hälfte der Mitglieder im Pensionsalter ist und sich untertags trifft, um zu spielen. An schönen Sommerabenden ist aber meistens jemand auf der Anlage. Pétanque ist dann ein angenehmer Zeitvertreib. Der Präsident wirbt: «Einfach vorbeikommen und mitmachen. Die meisten sind erstaunt, wie schnell sie mitspielen können.»

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