Susi MiaraWetterhähne werden seit dem Mittelalter auf Kirchturmspitzen montiert. Das war damals praktisch, denn an der Blickrichtung des Wetterhahns konnten die Menschen die Änderung der Windrichtung und damit auch eine Wetteränderung ablesen. Der Wetterhahn war aber nicht nur ein meteorologisches Messinstrument, sondern hatte auch einen biblischen Hintergrund. Jesus sagte zu Petrus: «Du wirst mich verleugnen, dreimal, bis der Hahn kräht.» Heute noch ziert der Hahn vorwiegend evangelische Kirchtürme. Auf Hausdächern ist der Wetterhahn jedoch in Vergessenheit geraten. Nicht beim Widnauer Plastiker Roger Federer. Diese Woche hat er auf seinem Werkstattdach zwar keinen Wetterhahn, aber eine Wetterhexe installiert. «Sie gleicht meiner Kollegin», sagt er. Sie sei eine attraktive und liebe Frau, aber auch eine kleine Hexe. Somit ist die Hexe auch für ihn nicht nur ein meteorologisches Messinstrument.